Schatten und Wesen
So lasst euch von niemand richten wegen Speise und Trank, oder wegen bestimmter Feiertage oder Neumondfeste oder Sabbate, die doch nur ein Schatten der Dinge sind, die kommen sollen, wovon aber der Christus das Wesen hat. (Kolosser 2,16-17)
Manchmal bedeuten kleine Worte sehr viel, und das erste Wort von Kolosser 2,16 ist so ein Wort. Die Eröffnung mit „so“ ist wichtig. Es verbindet diesen Gedanken mit dem vorangegangenen Gedanken in Kolosser 2,13-15. Weil Jesus diesen herrlichen Sieg am Kreuz errang, müssen wir uns von niemand richten lassen wegen Speise und Trank oder in Dingen der Gesetzlichkeit. Ein Leben, das Jesus und das, was Er am Kreuz tat, im Mittelpunkt hat, hat keinen Platz für Gesetzlichkeit.
Der Kern von Gesetzlichkeit ist der Gedanke, dass unser Stand vor Gott auf dem basiert, was wir tun. Wenn wir gut sind, liebt Er uns mehr, und wenn wir schlecht sind, liebt Er uns weniger. Unter der Gesetzlichkeit liebt Gott uns mehr, wenn wir die richtigen Sachen essen und trinken. Wenn ich die richtigen Tage und Rituale beachte, liebt Gott mich mehr.
Jesus baute den Neuen Bund auf Gnade und nicht auf Gesetz. Unter der Gnade basiert unser Stand vor Gott auf dem, was Jesus tat. Durch das, was Jesus am Kreuz tat, sehen wir die Gesetze des Alten Testaments über Essen und Trinken auf eine andere Art.
Im Gesetz des Alten Testaments gab es Bestimmungen in Bezug auf Dinge wie Essen und Feiertage, die in Jesus weggenommen wurden. Nicht das diese Gesetze schlecht gewesen wären, sie waren nur ein Schatten der Dinge, die kommen sollen. Wenn das Wesen dieser Dinge – Jesus Christus – kommt, brauchen wir den Schatten nicht mehr.
Der Punkt ist klar: bestimmte Tage und bestimmte Nahrungsmittel des Mosaischen Gesetzes sind unter dem Neuen Bund nicht mehr bindend. Der Schatten ist vergangen, die Wirklichkeit ist da. Für den Christen sind also alle Nahrungsmittel rein (1. Timotheus 4,4-5) und alle Tage gehören Gott.
Christen sind also frei darin, eine koschere Ernährung oder den Sabbat einzuhalten. Da ist nichts Falsches dran. Doch sie dürfen nicht denken, dass koscheres Essen und das Einhalten des Sabbats sie Gott näher bringt, und sie dürfen niemanden richten, der sich nicht daran hält.
Um Gott zu gefallen, achte nicht auf das, was du isst oder auf bestimmte Tage. Jesus hat alles am Kreuz getan. Ruhe in Ihm und lebe in der Freiheit diese Dinge zu tun, oder nicht zu tun, in dem Wissen, dass dein Stand vor Ihm auf dem basiert, was Jesus tat, nicht auf dem, was du tust.