Wenn der Feind vernünftig ist
Und der Rabschake sprach zu ihnen: Sagt doch dem Hiskia: So spricht der große König, der König von Assyrien: Was ist das für eine Stütze, auf die du vertraust? Wenn du sagst: »Es ist Rat und Macht zum Krieg vorhanden«, so ist das leeres Geschwätz! Auf wen vertraust du denn, daß du dich gegen mich aufgelehnt hast? (2. Könige 18,19-20)
Der Feldherr der Assyrischen Armee (der den Titel Rabschake trug) repräsentierte den Assyrischen König Sanherib. Als die Assyrische Armee Jerusalem belagerte, tat er alles, damit König Hiskia aufgab. Er stand an einem öffentlichen Platz und sprach zu allen, die ihm zuhörten.
Der Rabschake schien die Situation völlig im Griff zu haben. Er konnte einfach in die Stadt Jerusalem gehen und an der Hauptwasserversorgung stehen – die für Jerusalem überlebenswichtig war in einer Zeit der Belagerung. Als er dort stand, kamen drei Beamte aus Hiskias Regierung, um ihn dort zu treffen.
Er hörte sie sich an und sagte: Was ist das für eine Stütze, auf die du vertraust? Hoffentlich vertraute Hiskia auf den HERRN, und der Rabschake verspottete dieses Vertrauen in Gott. Doch stattdessen legte Hiskia seine Hoffnung auf eine Allianz mit Ägypten, und der Rabschake wollte, dass er sein Vertrauen in diese Allianz verlor.
Es war eine große Versuchung für Hiskia, in dieser Zeit eine Allianz mit Ägypten einzugehen, denn Ägypten schien die einzige Nation zu sein, die stark genug war, um Juda vor den mächtigen Assyrern zu beschützen. Der Prophet Jesaja tat alles, um Hiskia davon abzubringen, dass Juda die Hoffnung auf Ägypten setzte (Jesaja 10,11-17; 20,1-6; 30,1-7). Der HERR wollte, dass Juda Ihm vertraute und nicht Ägypten.
In diesem Sinne sagte der Rabschake die Wahrheit. Gott wollte nicht, dass Juda auf Ägypten vertraute. Doch der Rabschake sagte das nicht, um Juda zu einem festen Vertrauen auf den HERRN zu bringen, der sie vor den Assyrern retten konnte und auch würde. Er sagte dies, um Juda komplett zu demoralisieren und in Verzweiflung zu stürzen.
Satan greift uns oft auf diese Art an. Der Teufel mag die Wahrheit sagen – so etwas wie: „du bist ein elender Sünder!“ Doch Satan sagt das nie um uns zu einem festen Vertrauen auf den HERRN zu bringen. Wenn wir hören, dass wir elende Sünder sind, sollten wir entgegnen: „Jesus starb für Sünder, also wenn ich ein elender Sünder bin, starb Jesus für mich und machte mich frei!“ Satans Strategie ist immer – auch wenn er die Wahrheit sagt – uns zu demoralisieren und in Verzweiflung zu stürzen.
Aus der Perspektive eines Ungläubigen, stellte Sanherib eine berechtigte Frage: Auf wen vertraust du denn, dass du dich gegen mich aufgelehnt hast? Menschen, die nicht glauben, können nicht verstehen, dass wir auf Gott vertrauen – dieses Vertrauen lässt uns anders leben als die Welt. Wir können von ihnen nicht erwarten, dass sie verstehen, dass Gott uns die Kraft gibt, uns gegen die Welt, das Fleisch und den Teufel aufzulehnen. Mit Gottes Hilfe werden wir das!
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