Streitwagen, Reiter oder der Herr?
Wehe denen, die nach Ägypten hinabziehen, um Hilfe zu suchen, und sich auf Pferde verlassen und auf Streitwagen vertrauen, weil es so viele sind, und auf Reiter, weil sie sehr stark sind, aber auf den Heiligen Israels nicht schauen und den HERRN nicht suchen! (Jesaja 31,1)
Die Bedrohung war real und sie raste auf Jerusalem zu. Es war die mächtige Armee der Assyrer, berüchtigt für ihre Grausamkeit und Zerstörung. Wegen dieser drohenden Gefahr mussten die Führer von Juda etwas tun, aber tragischerweise taten sie das Falsche. Sie lagen falsch mit dem, was sie taten und mit dem, was nicht taten. Der Prophet Jesaja sprach beides in diesem einzigen Vers an.
Der erste Fehler war die Sünde, dass die auf Ägypten und seine militärische Kraft vertrauten. Der zweite war die Sünde, dass sie nicht auf den Heiligen Israels schauten. Darum sagt er: „Wehe denen, die nach Ägypten hinabziehen, um Hilfe zu suchen, um sich auf Pferde zu verlassen und auf Streitwagen zu vertrauen.“ Gott hatte die Stämme Israels zu einer besonderen Beziehung mit Ihm berufen, und Er hatte versprochen, sie im verheißenen Land zu beschützen, wenn sie Ihm vertrauten. Doch in diesen Umständen, hielt der Anführer des Königreichs Juda es für einfacher, nach Ägypten hinabzuziehen, um Hilfe zu suchen, anstatt auf Gott zu vertrauen, der doch bei ihnen war.
Um fair zu sein, muss man erwähnen, dass Juda Grund hatte in Streitwagen zu vertrauen. Sie sahen die Anzahl der Streitwagen von Ägypten: weil es so viele sind. Viele Streitwagen könnten Juda bestimmt vor den Assyrern retten!
Sie dachten auch, dass sie Grund hatten, auf Reiter zu vertrauen. Sie sahen sich die Reiter der ägyptischen Armee an und erkannten, dass sie sehr stark waren. Sicherlich könnten die starken Reiter von Ägypten sie retten!
Diese zwei Gründe konnten sie finden, doch sie fanden keinen Grund, dem Herrn zu vertrauen. Es ist wichtig, zu erkennen, dass sie ihren Glauben nicht verloren hatten. Man kann sagen, dass jeder durch Glauben lebt. Hier hatten die Anführer von Juda jede Menge Glauben, doch sie glaubten an Streitwagen und Reiter von Ägypten.
Glaube ist einfach ein Teil der menschlichen Natur. Finanzgenies glauben an die Kräfte des Marktes. Militärische Anführer glauben an Bomben und Waffen. Wissenschaftler glauben an die Ordnung der Natur. Nach demselben Muster glaubten die Anführer Jerusalems an Ägypten.
Das lässt uns über uns nachdenken. Manchmal sagen wir uns selbst, dass wir mehr Glauben brauchen, wenn wir doch genug Glauben haben; wir glauben nur an die falschen Dinge. Auf unsere eigene Art glauben wir an Streitwagen und Reiter von Ägypten anstatt an den Gott, der einen Bund mit uns einging, dass Er unser Gott ist, wenn wir Sein Volk sind.
Wie viel besser ist es, das Herz des Psalmisten in Psalm 20,8 zu haben: Jene rühmen sich der Wagen und diese der Rosse; wir aber des Namens des HERRN, unseres Gottes. Unser Vertrauen sollte nur im Herrn liegen. Ich mag, was der alte puritanische Schriftsteller John Trapp sagte: „Derjenige, der mit einem Fuß auf dem Felsen steht und mit dem anderen auf Treibsand, wird sinken und untergehen, genauso sicher, wie er untergehen würde, wenn er mit beiden Füßen auf Treibsand stünde.“
Stelle sicher, dass du mit beiden Füßen auf dem Felsen des echten Vertrauens auf Gott stehst.
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