Sich Gott nach seinem eigenen Bild machen
Aber diese Tat wurde für Israel zur Sünde; und das Volk lief zu dem einen Kalb bis nach Dan. Er machte auch ein Höhenheiligtum und setzt aus dem ganzen Volk Leute zu Priestern ein, die nicht von den Söhnen Levis waren. . . Und er opferte auf dem Altar, den er in Bethel gemacht hatte, am fünfzehnten Tag des achten Monats, des Monats, den er aus seinem eigenen Herzen erdacht hatte; und er veranstaltete den Kindern Israels ein Fest und opferte auf dem Altar und räucherte. (1. Könige 12,30-31+33)
Nach der Zeit von Salomo wurden die 12 Stämme Israels in zwei Königreiche geteilt. Der erste Anführer des Nordreichs war ein Mann namens Jerobeam – eine der interessantesten und tragischsten Personen in der Geschichte Israels. Jerobeam war gesalbt und berufen von Gott, aber sehr schnell hatte er mehr Interesse an Macht als daran das zu ehren, was Gott ihm gegeben hatte.
Als Jerobeam die 10 nördlichen Stämme in die Rebellion führte, wollte er jede Verbindung zum Südreich Juda kappen. Doch die Stadt Jerusalem lag in Juda – und an diesem Ort musste das Volk Israel seine Opfer darbringen. Jerobeam wollte nicht, dass seine Leute nach Jerusalem und Juda gingen und errichtete darum seinen eigenen Altar in den Städten Bethel und Dan.
Die Bibel erzählt uns: „Diese Tat wurde für Israel zur Sünde.“ Es war eine Sünde, was Jerobeam vorhatte, aber es war noch mehr Sünde, dass seine Leute ihm folgten. Die Leute waren so angetan von Jerobeams Religion, dass sie bis nach Dan (der nördlichste Teil von Israel) liefen, um dort das goldene Kalb anzubeten. Noch heute kann man im antiken Dan sehen, wo der Altar und das goldene Kalb standen.
Jerobeam ging noch weiter: „er machte ein Höhenheiligtum.“ Er errichtet noch weitere Orte der Anbetung zusätzlich zu Dan und Bethel. Diese Höhenheiligtümer machten es den Menschen noch bequemer.
Dann schaffte er die Priesterschaft, die Gott geboten hatte, ab. Er „setzte aus dem ganzen Volk Leute zu Priestern ein, die nicht von den Söhnen Levis waren.“ Jerobeam missachtete die Gebote Gottes in Bezug auf die Priesterschaft Israels und machte seine eigene, wie es ihm passte.
Jerobeam ordnete ein bestimmtes Fest in einem Monat an „den er aus seinem eigenen Herzen erdacht hatte.“ Das ist eine gute Zusammenfassung von Jerobeams Religion – sie war in seinem eigenen Herzen erdacht. Jerobeam ist ein Beispiel für solche, die sich eine eigenen Religion nach ihrem Geschmack zusammenstellen.
Die meisten Menschen heute glauben an eine Religion Jerobeams. Nicht unbedingt an ein goldenes Kalb oder Höhenheiligtümer, aber eine selbst erdachte Religion nach ihrem Geschmack. Man könnte sagen, Jerobeam glaubte an den „Jerobeamismus“ – es war alles nach seinem eigenen Herzen. Er war sein eigener Hohepriester und erschuf seine eigenen Theologie – im Grunde erschuf er sich einen Gott nach seinem eigenen Bild.
Diese Tendenz liegt in uns allen, aber Gott hat uns glücklicherweise offenbart, wie Er ist – Er sagt es uns in der Bibel. Uns wird klar, dass unsere Meinung von Gott nicht besser oder schlechter ist als die eines anderen – aber was Gott über Sich selbst in der Bibel sagt, offenbart uns den Gott, den es wirklich gibt; nicht nur das Hirngespinst meiner Vorstellung oder meines eigenen Herzens.
Es liegt an jedem von uns, sorgfältig unsere Vorstellung von Gott zu überprüfen und sich zu fragen: „habe ich mir das selbst ausgedacht oder sagt Gott das in der Bibel?“ Letztendlich sind alle Götter, die wir uns selbst machen eine Illusion – der Gott der Bibel ist der, den es gibt, Er schweigt nicht, und Er ist derjenige, der uns erretten und helfen kann.
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