Eine Sonnenuhr, die rückwärts geht
Hiskia aber sprach zu Jesaja: Welches ist das Zeichen, daß mich der Herr gesund machen wird und daß ich am dritten Tag in das Haus des Herrn hinaufgehen werde? Jesaja sprach: Dies sei dir das Zeichen von dem Herrn, daß der Herr das Wort erfüllen wird, das er gesprochen hat: Soll der Schatten [der Sonnenuhr] zehn Stufen vorwärts gehen oder zehn Stufen zurückkehren? Hiskia sprach: Es ist ein Leichtes, daß der Schatten zehn Stufen abwärts geht; nein, sondern der Schatten soll zehn Stufen zurückgehen! Da rief der Prophet Jesaja den Herrn an; und er ließ an der Sonnenuhr des Ahas den Schatten, der abwärts gegangen war, zehn Stufen zurückgehen. (2. Könige 20,8-11)
In 2. Könige 20 war König Hiskia, der König von Juda, sehr krank. Der Prophet Jesaja überbrachte ihm die erschreckenden Botschaft: Gott sagte König Hiskia, dass er sehr bald sterben würde, und dass er sein Haus in Ordnung bringen sollte. Hiskia betete und flehte Gott an, ihn am Leben zu lassen.
Gott antwortete auf Hiskias Gebet und sagte ihm, dass er noch weitere 15 Jahre haben werde. Doch aus irgendeinem Grund wollte der König mehr als nur das Wort des Propheten. Er bat um eine Wunderzeichen und fragte: welches ist das Zeichen, dass mich der Herr gesund machen wird?
Gott erwies Hiskia noch mehr Barmherzigkeit. Er war nicht dazu verpflichtet, ihm dieses Zeichen zu gewähren. Eigentlich hätte Er auch sagen können: „Ich habe es gesagt, also glaube es. Wie kannst du es wagen, meine Worte nicht als wahr anzunehmen?“ Doch in Seiner Liebe gab Gott Hiskia mehr, als dieser brauchte oder verdiente.
Gott ist auch uns gegenüber so barmherzig. Es sollte eigentlich ausreichen, wenn Gott zu uns sagt: „Ich liebe dich.“ Doch Gott tat so viel, um uns Seine Liebe zu zeigen (Johannes 3,16; Römer 5,8).
Seltsamerweise versprach Gott, als Zeichen etwas total Übernatürliches zu tun. Er wollte den Schatten der Sonnenuhr zurückgehen lassen. Dieses Zeichen passte perfekt auf Hiskia.
Indem der Schatten der Sonnenuhr zurückging, hatte der Tag mehr Zeit – so wie Gott dem Hiskia mehr Zeit gab. Wir wissen nicht, wie Gott dieses Wunder tat, aber Er tat es. So wie ein Uhrmacher die Zeiger seiner Uhr, die er gebaut hat, zurückstellen kann, so stellte Gott die Zeit für Hiskia zurück. Er hatte weitere 15 Jahre.
Egal wie dieses Wunder passierte – in 2. Chronik 32,25 lesen wir, dass Hiskia nicht richtig auf das Geschenk seiner Heilung reagierte: Aber Hiskia vergalt die Wohltat nicht, die ihm widerfahren war, sondern sein Herz überhob sich. Da kam der Zorn über ihn und über Juda und Jerusalem.
Hat Gott dir mehr Zeit gegeben? Sei nicht stolz; sei demütig und ehre Gott. Gott hat uns so viel Gnade in Jesus Christus gegeben! Wir sollten immer in Demut auf Gottes Gaben antworten und niemals mit einem überheblichen und stolzen Herz.
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