Zwei mächtige Worte
Denn es gefiel Gott, in ihm alle Fülle wohnen zu lassen. (Kolosser 1,19)
Wir mögen die Weihnachtszeit und wir mögen es, unsere Gedanken auf das Baby Jesus zu richten. So viele Aspekte dieser Geschichte sprechen uns an. Wir stellen uns die zwei relativ jungen Menschen vor, die unter Fremden in großer Not waren. Wir denken an die armselige Umgebung – kein Platz in der Herberge – im Kontrast zu der Herrlichkeit der Engel, die Seine Geburt verkündeten, auch wenn das nur von ein paar Hirten gehört wurde. Wir stellen uns vor, wie das Baby fest in ein Tuch gewickelt wurde, das Maria wahrscheinlich von Nazareth mitgenommen hatte, weil sie wusste, dass sie es brauchen würde. Wir denken an das kleine Kind, das in einer sternklaren Nacht in einen Futtertrog für Tiere zum Schlafen gelegt wurde.
All das ist wundervoll und wahr, doch es kratzt nur an der Oberfläche dessen, was Gott in jener Nacht tat. Das Kind, das in der Krippe lag und schlief, war nicht nur ein Mensch. Gott demütigte sich selbst nicht nur in die Menschlichkeit, sondern in die volle Erfahrung der Menschlichkeit.
Theoretisch hätte Jesus auch als 30-jähriger Mann zur Erde kommen und Seinen öffentlichen Dienst dann sofort beginnen können. Schließlich kam der erste Adam auch als Erwachsener; vielleicht würde es der zweite Adam auch. Doch es war gut und richtig und wichtig für Gott, die Menschlichkeit zu Seiner Göttlichkeit hinzuzufügen, und zwar auf eine Weise, die auch die Hilflosigkeit und Abhängigkeit eines Babys mit einschloss.
Doch mach keinen Fehler: Kolosser 1,19 ist genauso wahr was das Baby in der Krippe betrifft, wie auch den Mann am Kreuz: es gefiel Gott, in ihm alle Fülle wohnen zu lassen.
Es ist eine umfassende Aussage – und sie verbindet zwei mächtige Worte: alle und Fülle. Setze die beiden Worte zusammen und sie bedeuten alles. Es gibt nichts, was ausgelassen wird bei den Worten alle und Fülle und diese beiden Worte sagen uns, dass in Ihm – in Jesus Christus – alles ist, das Gott wirklich zu Gott macht.
Das alte griechische Wort, das Paulus hier für Fülle aussuchte, ist das Wort pleroma.Es war ein technischer Begriff aus dem theologischen Vokabular der Antike, und es beschreibt das volle Paket göttlicher Macht und Eigenschaften. Paulus nahm alles, was dieses Wort beinhaltete und sagte: „Alle Fülle – alles, was Gott zu dem macht, der Er ist – alles davon wohnt in Jesus.“
Paulus wählte seine Worte auch sorgfältig bei wohnen zu lassen. Das alte griechische Wort für wohnen wird hier im Sinn von ständiges Wohnen verwendet. Für zeitweiliges Wohnen gibt es ein ganz anderes Wort. Paulus wollte betonen, dass Jesus nicht nur zeitweise Gott war, sondern immer Gott ist.
Merke dir, dass diese Fülle in Jesus Christus ist. Nicht in einer Gemeinde; nicht in einer Priesterschaft; nicht in einem Gebäude; nicht in einem Sakrament; nicht in den Heiligen; nicht in einer Methode oder einem Programm, sondern in Jesus Christus selbst. Er ist wie ein „Verteilungspunkt“ – damit die, die mehr von Gott und dem, was Er ist ,wollen, dies in Jesus finden können.
Vor so langer Zeit schlief all das in einer armseligen Krippe in Bethlehem.
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