Die Falle des Erfolgs
Zu jener Zeit sandte Berodach-Baladan, der Sohn Baladans, der König von Babel, einen Brief und Geschenke an Hiskia, denn er hatte gehört, daß Hiskia krank gewesen war. Hiskia aber schenkte ihnen Gehör und zeigte ihnen sein ganzes Schatzhaus, das Silber und das Gold und die Spezereien und das kostbare Öl, und sein ganzes Zeughaus samt allem, was sich in seinen Schatzkammern vorfand. Es gab nichts in seinem Haus und im ganzen Bereich seiner Herrschaft, das Hiskia ihnen nicht gezeigt hätte. (2. Könige 20,12-13)
Gott war so gut zu Hiskia und schenkte ihm weitere 15 Jahre zu leben. Doch es lag an Hiskia, ob er diese Jahre weise und zu Gottes Ehre nutzte. Diese Herausforderung meisterte Hiskia nicht so gut.
Nach seiner Genesung schickte der König von Babel einen Brief und Geschenke an Hiskia, denn er hatte gehört, daß Hiskia krank gewesen war. Offensichtlich war das eine freundliche Geste von ihm, mit der er seine Sorge um seinen Kollegen ausdrückte.
Hiskia gefielen diese Geschenke sehr. Man kann sich vorstellen, wie sehr das Hiskia geschmeichelt hat. Schließlich war Juda nur eine kleine Nation mit wenig Einfluß, und Babel war eine junge Supermacht. Solche Aufmerksamkeit und Anerkennung vom babylonischen König zu bekommen, ließ Hiskia sich sehr wichtig vorkommen.
Also zeigte Hiskia ihnen sein ganzes Schatzhaus. Er wollte die Gesandten von Babel wohl zufriedenstellen und ihnen etwas zeigen, womit er sie beeindrucken konnte. Also tat er alles, um Eindruck auf sie zu machen und zeigt ihnen die Reichtümer des Königshauses – und er zeigte ihnen alles (Es gab nichts in seinem Haus und im ganzen Bereich seiner Herrschaft, das Hiskia ihnen nicht gezeigt hätte).
Wie die folgende Zurechtweisung durch Jesaja deutlich macht, war das nichts als stolze Narrheit auf seiten Hiskias. Er wollte Menschen beeindrucken, und zwar gottlose Menschen, und das war gefährlich.
Hiskia stand eine Versuchung gegenüber – und versagte – nämlich der Versuchung, die viele betrifft, insbesondere solche, die im Dienst stehen: der Versuchung des Erfolgs. Viele Menschen, die der Versuchung des Versagens und der Schwachheit widerstehen können, geben der Versuchung von Erfolg und Stärke nach.
Man kann sagen, der Erfolg führte Hiskia zur Sünde in mindestens fünf Aspekten:
- Stolz, er war stolz auf die Ehre, die die Babylonier ihm zuteil werden ließen
- Undankbarkeit, er nahm die Ehre für sich, die eigentlich Gott zustand
- er missbrauchte die Gaben, die ihm gegeben wurden, er nahm die Geschenke für sich selbst, zur Erfüllung seiner Begierden
- fleischliche Zuversicht, er vertraute auf die Koalition, die er mit dem König von Babel eingegangen war
- verpasste Gelegenheit, er hatte die große Gelegenheit, den Gesandten von Babel von Gottes Größe und den Segnungen des HERRNfür Juda zu erzählen. Doch stattdessen verherrlichte er sich selbst
Wenn Gott dir Erfolg schenkt, sei dankbar – aber auch vorsichtig. Achte auf die Falle des Erfolgs.
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