Hör auf so zu tun, als ob
Als sie nun Lo-Ruchama entwöhnt hatte, wurde sie wieder schwanger und gebar einen Sohn. Da sprach Er: Nenne ihn Lo-Ammi, denn ihr seid nicht mein Volk, und ich bin nicht der Eure! (Hosea 1,8-9)
Der Prophet Hosea hatte eine einzigartige und schwierige Berufung. Gott sagte ihm, er solle eine Prostituierte heiraten, um die Beziehung zwischen Gott und seinem Volk darzustellen. Als sie heirateten, hoffte Hosea, wie jeder Ehemann, dass die Zusage, die sie einander machten, sie zusammenhalten würde, doch seine Frau (namens Gomer) gab ihren früheren Beruf nicht auf. Weil seine Frau ihn betrog, hatte Hosea eine besondere Einsicht darauf, wie Gott sich fühlte, da Israel Ihn betrog und Ihn nicht treu liebte wie Gott sie liebte.
Im Laufe der Zeit wurden in dieser unglücklichen Familie drei Kinder geboren, und jedes Kind wird in Hosea 1 genannt. Der erste Sohn von Hosea und Gomer hieß Jesreel, was „verstreut“ bedeutet. Israel würde bald ins Exil verstreut werden durch die assyrische Armee.
Das zweite Baby war ein Mädchen, namens Lo-Ruchama. Ihr Name bedeutet „Keine Gnade“. Jedes Mal, wenn das Kind bei diesem Namen gerufen wurde, wurden Hosea und alle anderen an das kommende Gericht und das Exil erinnert. Für das Nordreich Israel war Gottes Zeit der Barmherzigkeit vorbei. Er war hunderte von Jahren barmherzig, aber jetzt war es Zeit für keine Gnade.
Dann bekam Gomer noch einen zweiten Sohn, dessen Name war Lo-Ammi. Der Name Lo-Ammi bedeutet „Nicht mein Volk“. Jedes Mal, wenn das Kind gerufen wurde, erinnerte das Hosea und jeden anderen daran, dass das Volk Israel Gott weggestoßen hatte und sie nicht länger Sein Volk waren.
Weil Gomer die Prostitution nicht aufgegeben hatte, lag eine grausame Ironie in dem Namen Lo-Ammi. Vielleicht war dieser Sohn nicht von Hosea, sondern von einem anderen Mann. Vielleicht konnte man das am Aussehen des Kindes erkennen. Man kann sich gut vorstellen, wie Hosea und Gomer die Straße entlang gingen und den Kinderwagen mit dem kleinen Lo-Ammi schoben, der ihnen gar nicht ähnlich sah. Jemand fragt nach dem Namen des Babys und Hosea antwortet: „Nicht mein Volk“. Die Botschaft, die Gott Israel durch Hosea übermittelte war hart, also ließ Gott Hosea diese Botschaft leben.
Zusammenfassend sagt Gott Israel durch die Bedeutung des Namens Lo-Ammi: Denn ihr seid nicht mein Volk, und ich bin nicht der Eure. Das war nicht nur eine Strafe, es war eine simple Tatsache. Es war ja nicht so, als ob Israel wirklich Gottes Volk sein wollte, auch Gott wollte sie nicht. Das Volk Israel lehnte Gott ab, und der Herr erkannte das. Er spielte nicht „lass uns so tun, als ob.“ Gott sagte nicht: „Ihr tut so, als ob ihr mein Volk wärt und ich tue so, als ob ich euer Gott wäre.“ Die Zeit für solche Spielchen war vorbei.
Wenn wir über die Beziehung zwischen Hosea und Gomer nachdenken, gab es da einiges an „so tun, als ob“. Hosea tat so, als merke er nicht, wenn sie sich selbst prostituierte. Sie kam zurück und tat so, als ob nichts passiert wäre. Sie taten so, als ob sie eine glückliche Familie wären. Gott gebraucht dieses Vortäuschen in Hoseas Familie als ein Bild für das Vortäuschen zwischen dem Herrn und Seinem Volk.
Wie sieht es aus mit deiner Beziehung zu Gott? Gibt es da ein „so tun, als ob“? Bist du wirklich ein Nachfolger von Jesus Christus oder gibst du das nur vor? Was Gott durch Hosea tat, zeigt uns, dass Gott das für eine gewisse Zeit zulässt, aber es kommt der Tag, an dem das Vortäuschen enden muss. Heute sollte dieser Tag sein.