Darum, ihr Brüder, seht euch nach sieben Männern aus eurer Mitte um, die ein gutes Zeugnis haben und voll Heiligen Geistes und Weisheit sind; die wollen wir für diesen Dienst einsetzen (Apg. 6,3)
In Apostelgeschichte 6 erfahren wir, dass es unter den frühen Christen ein Problem gab. Weil sie so großzügig waren, stand Geld zur Verfügung, um die Witwen unter ihnen zu versorgen, die nicht selber dazu in der Lage waren. Aber es gab Meinungsverschiedenheiten darüber, wie den Witwen das Geld gegeben werden sollte.
Die jüdischen Christen mit einem griechischen oder hellenistischen Hintergrund hatten das Gefühl, das ihre Witwen im Vergleich zu den Witwen unter den Christen, die einen eher traditionell jüdischen Hintergrund hatten, benachteiligt wurden.
Sie brachten das Problem vor die Apostel, und wir lesen in Apg. 6,3, dass die Apostel zu der Gruppe sprachen, in denen sich Christen mit unterschiedlichen Hintergründen befanden (die „Menge der Jünger“ aus Apg. 6,2), und durch viele Gespräche und Ratschläge nach einer Lösung suchten. Sie baten sogar die – wahrscheinlich vor allem die, die sich ungerecht behandelt fühlten – seht euch nach sieben Männern aus eurer Mitte um, um sie für diesen Dienst einzusetzen.
Das war eine wundervolle Art, das Problem zu lösen. Sie haben die Nörgler nicht rausgeschmissen. Sie haben sich nicht in zwei Versammlungen gespalten. Sie sind denen, die unzufrieden waren nicht ausgewichen. Sie haben kein Gremium gebildet, um das Problem endlos lang zu diskutieren.
Es gab zweifellos einige Menschen, die der Meinung waren, dass die Apostel sich selber ein wenig mehr um die Versorgung der Witwen kümmern sollten. Stattdessen haben sie die Aufgabe delegiert, und mehr Menschen an der Gemeindearbeit beteiligt. Ungestillte Bedürfnisse zu befriedigen, ist eine gute Möglichkeit, mehr Menschen in den Gemeindedienst zu integrieren.
Aber die Versammlung musste Männer auswählen, die ein gutes Zeugnis haben und voll Heiligen Geistes und Weisheit sind. Diese Voraussetzungen konzentrierten sich auf den Charakter der Männer, die ausgewählt wurden. Die Apostel machten sich wesentlich mehr Gedanken über ihre innere Qualität, als über ihr Aussehen. Sie suchten nicht nach dem berühmtesten, oder bestaussehendsten Mann, sie suchten nach einem Mann mit Charakter. Weil diese Männer ein gutes Zeugnis hatten, würde die Gemeindefamilie ihnen vertrauen, auch die die sich beschwert hatten.
Der Gedanke hinter voll Heiligen Geistes und Weisheit ist, dass diese Männer sowohl geistlich als auch in praktischen Dingen gut drauf sein mussten. Das ist eine Kombination die schwer zu finden sein kann, aber sie fanden sieben Männer, die fähig und bereit waren.
Aber nimm bitte zur Kenntnis, dass die Apostel sagten, die wollen wir einsetzen. Die endgültige Entscheidung lag bei den Aposteln. Sie wollten die Anregungen von der Gemeinde hören, und schätzten diese auch, aber die Entscheidung lag bei den Aposteln.
Diese sieben Männer sollten für einen einfachen, praktischen Dienst erwählt werden. Aber es war aus verschiedenen Gründen wichtig, dass sie gut geeignet waren.
So konnten sie die Aufgabe erfolgreich erledigen.
So konnten sie die Apostel und die Gemeinde gut repräsentieren.
So würde die Position, die sie jetzt bekleideten nicht zu Arroganz oder Neid führen.
Wenn du eher einer der praktisch veranlagten Diener in Gottes Familie bist, dann bitte Gott, dich mehr in diesen Bereichen wachsen zu lassen. Wenn du es nicht bist, dann bete für einige praktisch veranlagte Diener, die du kennst.