Doch Petrus erwiderte: „Dein Geld soll zusammen mit dir verderben, weil du glaubst, du könntest Gottes Geschenk kaufen! Du hast kein Recht darauf, weil dein Herz vor Gott nicht aufrichtig ist. Kehre dich ab von deiner Verdorbenheit und bete zum Herrn. Vielleicht vergibt er dir deine bösen Gedanken. denn ich sehe, dass du voll Bitterkeit bist und gefangen in der Ungerechtigkeit” (Apostelgeschichte 8,20-23)
Gott wirkte mächtig in der Stadt Samaria, und einer derjenigen, die davon berührt wurden, war ein Zauberer namens Simon. Nachdem er seinen Glauben kundgetan hatte und getauft worden war, sah Simon was die Macht Gottes vollbrachte und wollte die Fähigkeit, den Heiligen Geist weiterzugeben, kaufen.
Petrus entgegnete Simon scharf: „Dein Geld soll zusammen mit dir verderben”. Simon war so weit vom dem entfernt, was Gott wollte, dass er es verdient hatte so heftig zurechtgewiesen zu werden. Es muss herausfordernd gewesen sein, die Dinge so klar zu sehen und auf den Punkt zu bringen, wie Petrus es hier tat. Nur wenige Menschen würden heute einen scheinbar jungen Christen so stark zurechtweisen. Doch Petrus war bereit, Simon die Wahrheit in Liebe zu sagen, auch wenn es für Simon und die Umstehenden schwer zu ertragen gewesen sei muss, sie zu hören.
Petrus zeigte ganz genau, worin die Sünde von Simon bestand: Du dachtest, die Gabe Gottes könne man mit Geld kaufen! Natürlich lag Simon mit diesem Gedanken falsch. Die Gaben Gottes sind Geschenke, die wir durch den Glauben empfangen. Was wir von Gott empfangen, hat Auswirkungen darauf, was wir mit unserem Geld tun; aber wir können die Gaben Gottes nicht mit Geld kaufen.
Die Worte, die Petrus benutzt, um Simon zurechtzuweisen, führen zu einer wichtigen und interessanten Frage: War Simon ein echter Christ, war er wirklich wiedergeboren?
Es gab einige Anzeichen dafür, dass Simon sich bekehrt hatte – zumindest sah es oberflächlich betrachtet so aus.
– Simon schien zu glauben was Philippus verkündet hatte (Apostelgeschichte 8,13).
– Philippus nahm Simon als eine Art Anhänger auf (Apostelgeschichte 8,13).
– Simon nahm an Versammlungen von Christen teil (Apostelgeschichte 8,18).
Aus diesen Gründen sah Philippus in Simon einen Christen – einen Nachfolger Jesu – und taufte ihn (Apostelgeschichte 8,13). Ebenso wenig, wie es uns heute möglich ist, in das Herz eines Menschen zu schauen, konnte Philippus nicht in Simons geistliches Herz sehen und mit völliger Gewissheit sagen, dass er aufrichtig gläubig war; aber er hatte genug gute Gründe dafür geliefert, um seine Worte glaubhaft klingen zu lassen.
Dennoch ist es möglich, die Aussage von Petrus “Du hast weder Teil noch Anteil an dieser Sache, denn dein Herz ist nicht recht vor Gott” als Hinweis dafür anzusehen, dass Simon nicht richtig umgekehrt und zum Glauben gekommen war. Das was wir hier über Simon erfahren, ist eine Warnung, dass es nicht ausreicht, sich auf den Glauben an Jesus zu berufen und ein paar “christliche Dinge” zu tun, um mit Gott im Reinen zu sein. Wir müssen wiedergeboren werden, und ob all das was wir über Jesus sagen oder für Gott tun, der Wahrheit entspricht, wird sich in unserem Leben zeigen und mit der Zeit sichtbar werden.
Diese Warnung befindet sich im 2. Petrus 1,10: “Deshalb, liebe Freunde, bemüht euch zu zeigen, dass Gott euch berufen und erwählt hat! Wenn ihr das tut, werdet ihr niemals stolpern oder von Gott abfallen.“ Wir werden nicht durch das gerettet, was wir tun. Es ist vielmehr so, dass die Art und Weise, wie wir leben zeigt, ob wir wirklich errettet sind. Simon schien zu glauben; sein Leben zeigte, dass er es nicht tat.