Zeit für Verrat

Als aber Athalja das Geschrei der Leibwächter und des Volkes hörte, kam sie zu dem Volk in das Haus des HERRN. Und sie schaute, und siehe, das stand der König auf dem Podium, wie es Sitte war, und die Obersten und Trompeter bei dem König; und das ganze Volk des Landes war fröhlich und stieß in die Trompeten. Da zerriß Athalja ihre Kleider und schrie: Verrat! Verrat! (2. Könige 11,13-14)

Märchen sind voll von bösen Königinnen, aber wusstest du, dass es auch eine in der Bibel gibt? Es gab nur einmal eine Königin, die jemals über die Stämme Israels regierte, und sie war eine der schlimmsten Herrscher, die sie je hatten.

Sechs Jahre lang regierte Königin Athalja in Jerusalem über das Königreich Juda. Sie tat alles, um jeden potentiellen Rivalen auszuschalten, aber durch Gottes Führung überlebte ein Junge. Sein Name war Joas, und man versteckte ihn sechs Jahre lang vor Athalja.

An dem Tag, als Joas dem Volk vorgestellt wurde, war das eine große Überraschung für Athalja. Man sollte meinen, sie würde sich freuen, dass ihr Enkel noch lebte, aber das tat sie nicht. Sie war schockiert. In 2. Könige steht und sie schaute, und siehe, da stand der König. Für die Thronräuberin war das ein schrecklicher Anblick. Sechs Jahre lang regierte sie in dem Glauben (und jeder glaubte das), dass es keinen legitimen Thronfolger für Davids Thron mehr gab. Nun erblickte sie den Sohn Ahasjas – Joas, ihren eigenen Enkelsohn– der ihren mörderischen Plänen entkommen war.

Wir lesen, dass das ganze Volk des Landes fröhlich war. Offensichtlich hatten sie die schlimme Herrschaft von Athalja satt. Sie spielten die Trompeten um zu feiern. Was sagte Athalja? Sie schrie: „Verrat! Verrat!“

Athalja hatte Gründe, das zu sagen. Es war ein Verrat gegen ihre Regierung, aber es geschah mit gutem Grund und es war ein göttlicher Verrat gegen einen tyrannischen, bösen Herrscher. Königin Athalja war böse, und es wurde Zeit für einen Verrat.

Als Christen denken wir oft über die Wichtigkeit von Unterordnung und Hingabe gegenüber Jesus Christus nach. Das ist gut. Doch ich frage mich, ob wir auch genug darüber nachdenken, wie wir gegen Satan und sein Reich rebellieren sollten. Die Bibel sagt uns, dass wir einen gewissen Respekt vor dem Teufel haben sollen, und dass wir erkennen müssen, dass der Herr letztendlich die Autorität über ihn hat, und nicht wir, wenn wir ohne Gott sind (Judas 1,8-9). Aber das heißt nicht, dass wir die Herrschaft des Teufels in irgendeiner Weise respektieren müssen.

Hier in 2. Könige hielt Athalja es für Verrat, als das Volk dem wahren König zujubelte. Ich stelle mir vor, dass auch der Teufel und sein Gefolge „Verrat! Verrat!“ schreien, wenn Gottes Kinder Jesus mit aller Kraft und Freude loben. Lass Satan doch – ist uns doch egal! Unsere Augen schauen auf den rechtmässigen König.

Es ist immer Zeit, sich Gott unterzuordnen, aber man kann auch sagen, es ist immer Zeit für Verrat gegen den Teufel und sein Reich.

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