Als Simon sah, dass der Heilige Geist gegeben wurde, wenn die Apostel den Leuten die Hände auflegten, bot er ihnen Geld und sagte: »Gebt auch mir diese Macht, damit die Menschen den Heiligen Geist auch empfangen, wenn ich ihnen die Hände auflege!« (Apostelgeschichte 8,18-19)
Gott ging unter den Menschen in Samarien umher. Die gute Nachricht hatte sich endlich über Jerusalem und Judäa hinaus ausgebreitet und war nun zu den Samaritern gekommen. Sie kam zuerst durch Philippus nach Samarien, aber schließlich kamen auch die Apostel Petrus und Johannes dorthin, um zu sehen, was Gott tat. Während sie die Samariter lehrten und ihnen dienten, beteten sie auch dafür, dass sie mit dem Heiligen Geist erfüllt würden.
Ein Mann namens Simon – ein Zauberer – glaubte ebenfalls, aber seine Art Jesus nachzufolgen war eher oberflächlicher Natur. Er bemerkte, dass Petrus und Johannes denen, die glaubten, die Hände auflegten und sie den Heiligen Geist empfingen. Vielleicht gab es irgendein äußerliches Anzeichen dafür, dass sie den Heiligen Geist empfangen hatten. Was auch immer geschah, es beeindruckte Simon.
Simon, der (hoffentlich ehemalige) Zauberer, wollte auch in der Lage sein, den Menschen die Hände aufzulegen, für sie zu beten und sie den Heiligen Geist empfangen zu lassen. Er wollte es so sehr, dass er ihnen Geld dafür bot es auch zu können.
Dabei dachte Simon, dass der Heilige Geist lediglich eine Kraft sei, die man kaufen oder verkaufen könne. Er wollte das Wirken des Geistes kontrollieren, und er betrachtete den Heiligen Geist als eine Kraft, die er nach Belieben einsetzen konnte. So funktioniert der Heilige Geist Gottes aber nicht. Er ist keine unpersönliche Kraft; der Heilige Geist ist eine Person, die in uns lebt und das Leben eines Gläubigen beherrscht. Er wollte dies, damit die Menschen den Heiligen Geist auch empfangen, wenn ich ihnen die Hände auflege: es ging Simon nicht darum, selber den Heiligen Geist zu haben, was er wollte war vielmehr die Fähigkeit, die Kraft des Heiligen Geistes an andere weiterzugeben so wie es ihm gefiel. Dies würde ihm viel geistliche Autorität verleihen.
In der christlichen Geschichte hat dieser Mann Simon den Begriff “Simonie” geprägt. Simonie ist das Wort für die Sünde, die darin besteht, kirchliche Ämter oder Privilegien, zu kaufen oder zu verkaufen. Weil das dem entspricht was Simon tun wollte. Diese Sünde war in der Kirchengeschichte weit verbreitet und wird auch heute noch manchmal praktiziert.
Aber auch wenn sie nicht im eigentlichen Sinne kirchliche Ämter oder Privilegien kaufen oder verkaufen, denken und handeln viele Menschen immer noch wie dieser Simon. Ich kann mir mindestens zwei Arten vorstellen, wie manche heutzutage das tun, was Simon tun wollte, und ihm damit nachfolgen.
Simon wollte die Macht Gottes nutzen, um mächtig und erfolgreich zu werden. Viele Menschen haben heute die gleiche Art von “geschäftlicher” Beziehung zu Gott. Sie werden Gott gehorchen und ihm dienen, wenn das bedeutet, dass Gott ihnen gibt, was sie haben wollen.
Simon hat entweder vergessen oder nie gewusst, dass der Heilige Geist eine Person, und nicht nur eine Kraft ist. Wir “kontrollieren” den Heiligen Geist nicht und benutzen ihn nicht, wie wir wollen. Wir überlassen uns Gottes Geist und er benutzt uns, wie er will.
Empfange heute den Heiligen Geist – gebe Dich ihm hin, anstatt zu versuchen, ihn für das zu “benutzen”, was Du für richtig hältst