Ein seltsamer Ruhm

So wahr ihr mein Ruhm seid, den ich habe in Jesus Christus, unserem Herrn: Ich sterbe täglich! (1. Korinther 15,31)

Paulus` Thema in 1. Korinther 15 ist die Auferstehung Jesu und die Auferstehung der Christen. Einige unter den Christen in Korinth glaubten nicht an die Auferstehung der Christen, und Paulus nahm die Auferstehung von Jesus als Beweis für die kommende Auferstehung Seiner Nachfolger. Das war nicht der einzige Beweis, den Paulus lieferte, um das Prinzip der Auferstehung zu belegen. Er nahm auch sein Leben als Beispiel und sagte damit: „Ich wäre doch verrückt, wenn ich dieses Leben voller Opfer und Schwierigkeiten ohne die Hoffnung auf die Auferstehung leben würde.“ In diesem Zusammenhang entscheidet sich Paulus dafür, ein wenig anzugeben.

Als Paulus schrieb: „So wahr ihr mein Ruhm seid, den ich habe in Jesus Christus, unserem Herrn“, ließ er die Christen in Korinth damit wissen, dass er ein bißchen prahlt. Sein Prahlen lag sowohlin dem Wort „ihr“ als auch „in Jesus Christus“. Womit prahlt Paulus hier? Dass er täglich stirbt.

Für die meisten von uns ist das nichts, womit man angeben kann. Ich denke, dass Paulus hier das Verlangen der Korinther nach Ansehen und Erfolg auf den Kopf stellt. Sie prahlten mit ihrem Intellekt, ihrem geheimen Wissen, ihre Geistlichkeit und sogar mit ihrer großen Liebe, doch sie hätten niemals damit angegeben, dass sie täglich sterben.

Der griechische Kommentator Vincent sagte, dass die Bedeutung von „ich sterbe täglich“ ist „mein Leben ist in ständiger Gefahr“. Paulus Leben war so abenteuerlich für Jesus, dass er sagen konnte ich sterbe täglich. Sein Art zu Leben war sehr riskant; es gab immer Menschen, die ihn töten wollten. Ein Beispiel dafür ist Apostelgeschichte 23,12-13, als über 40 Männer schworen, nicht zu essen und zu trinken, bis sie Paulus getötet hätten. Mit solchen Feinden war es kein Wunder, dass Paulus sagte ich sterbe täglich – und das war sein Ruhm!

Es ist wichtig zu verstehen, dass Paulus mit dem Satz „ich sterbe täglich“ nicht die geistliche Identifikation mit dem Tod von Jesus meinte. Er sprach nicht von dem geistlichen Sterben des Fleisches. Er meinte die ständig drohende Gefahr für sein körperliches Leben. Es ist wichtig und nützlich für einen Christen, sich täglich für die Sünde tot zu halten in Jesus Christus (wie es in Römer 6,11 steht: Also auch ihr: Haltet euch selbst dafür, dass ihr für die Sünde tot seid, aber für Gott lebt in Christus Jesus, unserem Herrn). Doch die Aussage „ich sterbe täglich“ zu benutzen, um diese Wahrheit zu untermauern, ist nicht korrekt, denn im Zusammenhang gesehen, schrieb Paulus über die Gefahr für sein körperliches Leben.

Das traf auf Paulus zu und auch auf viele mutige Christen heute, die auf der ganzen Welt unter Verfolgung leiden. Aber was ist mit uns? Wie können wir auf diese Weise täglich sterben? Charles Spurgeon sprach davon in einer seiner Predigten mit dem Titel Tägliches Sterben.

– Berücksichtige die Sicherheit des Todes
– Halte dieses Leben in lockerer Hand
– Prüfe jeden Tag deine Hoffnung und dein Erleben von Gott
– So wie du es bei deiner Bekehrung gemacht hast, komme jeden Tag als armer und schuldiger Sünder zum Kreuz von Jesus
– Lebe so, dass du egal zu welchen Moment du stirbst, dich nicht zu schämen bräuchtest
– Habe alle deine Angelegenheiten in Ordnung, so dass du jederzeit bereit bist, von dieser in die nächste Welt zu gehen

Bitte Gott diese Woche darum, dir dabei zu helfen, täglich zu sterben – und tue das in der Hoffnung und Zuversicht auf deine Auferstehung.

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