grace teaches

Was die Gnade lehrt

Denn die Gnade Gottes ist erschienen, die heilbringend ist für alle Menschen; sie nimmt uns in Zucht, damit wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnen und besonnen und gerecht und gottesfürchtig leben in der jetzigen Weltzeit. (Titus 2,11-12)

Es gibt kaum ein schöneres Thema in der Bibel als die Gnade Gottes. Die Wahrheit, dass Gott dem Gläubigen in Jesus Christus Seine Gunst und Bestätigung gibt, und das ohne vorher zu beurteilen, ob der Gläubige diesen Segen verdient oder nicht – das ist eine tiefgründige Wahrheit, die viele mit ihrer Macht und Herrlichkeit befreit.

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Ich glaube, es ist nicht möglich, mit der Gnade zu weit zu gehen. Die Bibel lehrt uns, dass es zwei Prinzipien gibt, mit denen wir uns in Beziehung mit Gott bringen können: das Prinzip des Gesetzes und das Prinzip der Gnade. Wir müssen das Gesetz und die Gnade nicht „ausbalancieren“. Gott betrachtet den Gläubigen auf der Basis der Gnade, und wir müssen darauf auf dieselbe Art reagieren.

Wenn es unmöglich ist, mit der Gnade zu weit zu gehen, ist es doch möglich, die Gnade falsch zu verstehen. Ein falsche Lehre über die Gnade ist, dass wir das, was hier in Titus 2,11-12 steht, ignorieren.

Die Gnade lehrt uns, ein gottgefälliges Leben zu führen. Solche, die die Gnade missbrauchen, gehen damit nicht zu weit; sie weigern sich auf das zu hören, was die Gnade lehrt. Einem Kommentator zufolge ist der Gedanke hinter dieser Bibelstelle, dass die Gnade als Person dargestellt wird, jemand, der den Gläubigen lehrt, wie man ein christliches Leben führt, damit wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnen.

Die Gnade lässt die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden zu unserer Vergangenheit werden. Nun lehrt sie uns, wie wir uns von diesen Dingen lossagen, nicht nur wie man sie vermeidet. Man kann sagen, dass wir in einer Welt, wo wir versucht sind zu jeder Begierde und jedem Wunsch „Ja“ zu sagen, sich unser Glaube darin zeigt, wenn wir neinsagen, wenn wir bereit sind, etwas abzulehnen.

Die Gnade lehrt uns auch, wie wir in der jetzigen Weltzeit leben sollen. Wir müssen besonnen (mit Selbstkontrolle) sein in Bezug auf uns selbst. Wir müssen gerecht sein in Bezug auf die Menschen um uns herum. Und wir müssen gottesfürchtig (Gott ernst nehmen) in Bezug auf Gott sein.

Alles zusammen genommen sehen wir, dass die Furcht des Gesetzlichen – die Lehre, dass die Gnade Christen hervorbringt, die sich nicht um Gehorsam scheren – unbegründet ist. Die Gnade lehrt uns Gehorsam.

Wir brauchen mehr von Gottes Gnade, nicht weniger. Du kannst mit der Gnade nicht zu weit gehen, aber du kannst sie falsch verstehen. Gottes Gnade lehrt uns. Hörst du zu?

shining forth

Heraus leuchten

Denn die Gnade Gottes ist erschienen, die heilbringend ist für alle Menschen (Titus 2,11).

Diese kurze Aussage des Apostel Paulus in seinem Brief an Titus führt einen neuen Gedanken an, aber selbst diese Anfangssatz beinhaltet eine wunderbare Wahrheit für uns.

Paulus beginnt damit, dass er von der Gnade Gottes spricht. Wir denken an die Größe von Gottes Gnade, die unverdiente Gunst und Annahme, die Gott denen gibt, die ihr Vertrauen in Jesus Christus setzen.

shining forth

Hier spricht Paulus davon, dass die Gnade Gottes tatsächlich etwas tut: sie ist heilbringend. So groß ist die Gunst und Annahme Gottes. Sie verändert die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft eines jeden Menschen, der sie annimmt. In diesem Sinn ist die Errettung nicht nur ein Ticket in den Himmel. Sie steht für Gottes aktive Macht im Hier und Jetzt, nicht nur in der ewigen Zukunft.

Bemerke auch, dass die Gnade Heil bringend ist. Du gehst nicht einfach raus und „bekommst“ das Heil; es kommt zu dir in der Gnade Gottes und du hast die Gelegenheit, es durch den Glauben zu erhalten. Das ist ein fundamentaler Unterschied zwischen dem Christentum und jeder anderen Religion oder jedem anderen Glaubenssystem der Welt. Viele Religionen sagen dir, wie man Gott findet und etwas von Ihm bekommt. Biblisches Christentum ist die Botschaft davon, wie Gott uns durch Seine Gnade die Errettung brachte.

Da ist noch etwas Wunderbares in diesem kurzen Vers. Paulus sagt, dass diese Gnade, die uns das Heil bringt, allen Menschen erschienen ist. Ich sehe mindestens zwei schöne Dinge darin. Erstens, es gibt ein Evangelium der Gnade für alle Menschen. Gott hat nicht für einige Menschen ein Evangelium der Gnade und für andere ein Evangelium des Gesetzes oder der Selbstgerechtigkeit. Alle Menschen finden das Heil durch die Gnade Gottes.

Die andere schöne Sache ist der Ausdruck, der hier mit ist erschienen übersetzt wird. Adam Clarke zufolge ist es das alte griechische Wort epiphainound bedeutet „hat heraus geleuchtet“. Clarke glaubt, dass dies ein Bild ist für das Scheinen der Sonne. So wie die Sonne im Osten aufgeht und ihren Weg über den ganzen Globus geht, so begann die wunderbare Gnade von Gott in Jesus Christus in Jerusalem und leuchtete über die ganze menschliche Rasse.

Die Gnade Gottes ist das Licht und die Wärme der Sonne für die ganze Erde; aber sie scheint nicht zur selben Zeit und in derselben Intensität auf die ganze Erde und an jeden Ort. Gott lässt Seine Gnade nach Seiner Weisheit und Seinem Plan leuchten; aber wir wissen, dass Er Seine Gnade durch die Sonne der Gerechtigkeit, Jesus Christus (Maleachi 4,2) immer leuchten lässt. Suche Jesus, vertraue Jesus, und lasse Seine Gnade auf dich leuchten.

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Eine Zierde für Gottes Wahrheit

Die Knechte ermahne, dass sie sich ihren eigenen Herren unterordnen, in allem gern gefällig sind, nicht widersprechen, nichts entwenden, sondern alle gute Treue beweisen, damit sie der Lehre Gottes, unseres Retters, in jeder Hinsicht Ehre machen. (Titus 2,9-10)

Titus sollte die Knechte auf ihre speziellen Pflichten als Christen hinweisen. Da die Sklaven als vollwertige Mitglieder in der Gemeinde willkommen waren, schockierten die Christen den Großteil der Kultur damit, dass die Sklaven und ihre Herren sich im sozialen Gefüge der Gemeinde vermischten. Das hieß, ein Sklave konnte in der Gemeinde ein Ältester seines Herren sein.

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Trotzdem mussten sich christliche Sklaven ihren eigenen Herren unterordnen. Paulus sagte nicht, dass Knechte sich jedem freien Mann unterordnen sollten, nur ihren eigenen Herren. Das bedeutet, Paulus wusste, dass Knechte Pflichten hatten, jedoch nur ihren eigenen Herren gegenüber.

Gleichzeitig werden unser Gehorsam und unsere Unterordnung, wie in jedem Bereich menschlicher Unterordnung, durch unsere Verantwortlichkeit Gott gegenüber eingegrenzt. Petrus sagt in Apostelgeschichte 5,29: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen, wenn es einen Konflikt zwischen den beiden gibt.

Die christlichen Knechte sollten Gott ehren, indem sie nichts entwenden. Diese Straftat war so verbreitet damals, dass die Worte Knecht und Dieb manchmal austauschbar waren. Es wurde immer davon ausgegangen, dass die Knechte ihre Herren in kleinen Dingen bestohlen.

Titus sollte also die Knechte anweisen, gute Arbeiter zu sein, die alle gute Treue bewiesen. Durch ihre harte Arbeit und demütige Unterordnung sollten sie der Lehre Gottes in jeder Hinsicht Ehremachen.

Das ist ein schöner Gedanke: dass Gläubige durch ihre gottgefälliges Leben Gottes Wahrheit Ehre machen; sie zieren und schön machen. Einem Kommentator zufolge bedeutet Ehre machen, “kostbare Juwelen so anzuordnen, das man ihre wahre Schönheit sieht.“

Eigentlich braucht das Evangelium keine Zierde. Und doch können wir die Schönheit des Evangeliums durch die Art, wie wir leben, zeigen. Oft glauben wir, wir brauchen bessere Worte, um das Evangelium zu zieren. Bessere Worte sind toll, aber was wir wirklich brauchen, sind bessere Leben.

Du brauchst keine hohe Position, um Gottes Wahrheit Ehre zu machen. Selbst die Knechte unter den frühen Christen konnten die Schönheit der Lehre Gottes, unseres Retters, widerspiegeln und offenbaren.

Bitte Gott diese Woche um Weisheit und Kraft, Seine Wahrheit zu zieren.

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Die Bedeutung eines guten Beispiels

In allem mache dich selbst zu einem Vorbild guter Werke. In der Lehre erweise Unverfälschtheit, würdigen Ernst, Unverderbtheit, gesunde, untadelige Rede, damit der Gegner beschämt wird, weil er nichts Schlechtes über euch sagen kann. (Titus 2,7-8)

Paulus hatte Titus gesagt, wie er mit den unterschiedlichen Gruppen von Menschen in der Gemeinde umgehen sollte, und er sagte, dass die jungen Männer „besonnen“ sein sollten (Titus 2,6). Dann erklärte Paulus, warum es für Titus so wichtig war, ein gutes Beispiel zu sein.

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Paulus schrieb: „In allem mache dich selbst zu einem Vorbild guter Werke.“ Titus musste mehr als nur ein Lehrer sein, er musste auch ein Vorbild sein. Die anderen konnten ihn nur dann ernst nehmen, wenn er selbst auch nach Gottes Wahrheit lebte. Das ist ein machtvolles und grundlegendes Prinzip, das oft nicht beachtet wird. Wenn ein Prediger oder Lehrer nicht das lebt, was er lehrt, warum sollte das jemand anderes tun?

Das bedeutet nicht, dass Leiter in einer Gemeinde perfekt sein müssen. Wie jeder andere auch haben sie ihre Schwächen und Fehler. Leiter können nicht Beispiele für Perfektion sein, aber für Demut und Buße.

Titus sollte besonders darin ein Beispiel sein: „In der Lehre erweise Unverfälschtheit.“ Titus sollte ein Vorbild für eine stabile und unverfälschte Lehre sein. Wenn er sich beim Verstehen der Schrift nicht sicher gewesen wäre, hätte er niemanden anleiten können.

Titus sollte auch ein Vorbild für würdigen Ernst, Unverderbtheit und gesunde, untadelige Rede sein. Titus sollte den älteren Männer und Frauen würdigen Ernst lehren (Titus 2,2-3), doch er musste mit gutem Beispiel vorangehen. Titus sollte die älteren Männer lehren, gesund im Glauben zu sein (Titus 2,2), doch auch sein Glaube musste unverdorben sein.

Wenn ein Leiter so lebt, gibt das denjenigen, die Gottes Werk entgegenstehen, keinen Grund, ihn anzuklagen oder die Wahrheit zu verleugnen. Paulus sagte es so: „Damit der Gegner beschämt wird.“ Jesus machte das besser als irgendjemand sonst. Jesus konnte eine aufgebrachte Menge fragen: „Wer unter euch kann mich einer Sünde beschuldigen?“ (Johannes 8,46) und niemand konnte etwas entgegnen.

Ich bin sicher, dass es Menschen gibt, von denen du dir wünschst, dass sie zum Glauben und zu einer echten Beziehung zu Jesus kommen. Und es gibt bestimmt viele, die du kennst, die Jesus schon lieben aber in einigen wichtigen Dingen des christlichen Lebens noch lernen müssen. Für beide Gruppen ist dein Beispiel so wichtig.

Wenn wir als gutes Vorbild als Christ versagen, dann hat das, was wir lehren, wenig Sinn. Wenn wir als gutes Vorbild versagen, dann geben wir anderen einen Grund für ihren Unglauben.

Wir können Jesus für jedes Mal, wenn wir als gutes Beispiel versagt haben, demütig um Vergebung bitten und Ihn dann um Kraft bitten, dass wir Gott und Seine Kinder durch ein gutes Beispiel repräsentieren.

balanced life

Ein Leben im Gleichgewicht

Gleichweise ermahne die jungen Männer, dass sie besonnen sein sollen. (Titus 2,6)

Paulus sagte Titus wie er verschiedene Gruppen von Menschen in der Gemeinde führen und ermutigen sollte und kam schließlich zu der Gruppe der jungen Männer. Dabei begann er mit dem Wort gleichweise.

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Gleichweise ist ein Bindewort. Es zeigt, dass das, was die jungen Männer lernen müssen, sich nicht so sehr davon unterscheidet, was die jungen Frauen, die älteren Frauen und die älteren Männer lernen müssen. Es mag eine unterschiedliche Betonung auf die unterschiedlichen Stationen im Leben geben, aber die eigentliche Botschaft in Bezug auf gottgefälliges Leben ist die Gleiche.

Doch es gab eine spezielle Anweisung für die jungen Männer: dass sie besonnen sein sollen. Diese Eigenschaft sollten auch die älteren Männer haben (siehe Titus 2,2), aber diese Eigenschaft war besonders für die jungen christlichen Männer wichtig.

Im Englischen wird das Wort auch mit „Nüchtern“ übersetzt und bedeutet „nicht vergiftet“ weder durch Alkohol oder Drogen. Das alte griechische Wort hat noch eine tiefere Bedeutung. William Barclay sagte; „Das Wort ist sophron,und es beschreibt einen Mann, der alles unter Kontrolle hat … eine Stärke, die gelernt hat, jeden Instinkt und jede Leidenschaft zu kontrollieren bis alles seinen rechtmäßigen Platz eingenommen hat.“

Dass die jungen Männer besonnen sein sollen bedeutet, dass sie auf ihr Benehmen achten sollen und das Leben ernst nehmen sollen. Das war die einzige Anweisung, die Titus für die jungen Männer bekam, doch sie ist manchmal schwer im Leben einzuhalten. Junge christliche Männer haben eine spezielle Berufung, dass sie ein Leben führen sollen, das sowohl dieses Leben als auch die Ewigkeit ernst nimmt.

Die besonnenen Männer oder Frauen dürfen natürlich lachen und Spaß haben im Leben, doch sie sollten immer wissen, dass es um mehr im Leben geht, als eine gute Zeit zu haben. Sie wissen, wann es Zeit für Spaß ist und wann es Zeit für Arbeit ist. Sie kennen die Gefahr aus allem einen Witz zu machen oder alles zu ernst zu nehmen.

Spricht Gott vielleicht zu dir über etwas, das in deinem Leben im Ungleichgewicht ist? Bitte Gott um Weisheit um ein besonnenes Leben zu führen.

 

young women

Die Grundlagen lehren

Damit sie die jungen Frauen dazu anleiten, ihre Männer und ihre Kinder zu lieben, besonnen zu sein, keusch, häuslich, gütig, und sich ihren Männern unterzuordnen, damit das Wort Gottes nicht verlästert wird. (Titus 2,4-5)

Nach Paulus Anweisungen sollte Titus nicht selbst die jungen Frauen lehren. Er sollte stattdessen die älteren Frauen befähigen und ermutigen, die jungen Frauen anzuleiten. Das heißt natürlich nicht, dass die jungen Frauen nicht zuhören durften, wenn Titus lehrte. Es heißt einfach, dass es falsch – und vielleicht sogar riskant – war für Titus, sich in seinem Dienst auf die jungen Frauen zu konzentrieren. Wenn es eine Bibelstunde für junge Frauen gab, sollte Titus dort nicht lehren. Die älteren Frauen sollten dort die jüngeren Frauen in einigen grundlegenden Dingen lehren und sie darin ermutigen.

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Wir sollten nicht annehmen, dass Paulus dachte, dass dies die einzigen Dinge waren, die junge Frauen wissen sollten, aber diese hier waren wichtig. Was sind das für Dinge?

– Dass sie ihre Männer lieben und sich ihren Männern unterordnen
– Dass sie ihre Kinder lieben
– Dass sie besonnen, keusch, häuslich und gütig sind

Die Anweisungen für die jungen Frauen beginnen mit Dingen, die das Zuhause betreffen. Gott hat ihnen eine strategisch einflussreiche und hilfreiche Position für ihre Männer und Kinder gegeben, und die Liebe muss ihren Einfluss und ihre Hilfe bestimmen.

Das erscheint uns ziemlich einfach – doch darin liegt eine wichtige Lektion. Mehr Menschen, als wir glauben, müssen diese Grundlagen erlernen. Man geht davon aus, dass jeder Mensch beim Heranwachsen solche Dinge lernt, doch viele Menschen (oder sogar die meisten) tun das nicht.

Man sollte nicht sagen: „Ich weiß, wie man das macht. Ich muss das nicht mehr lernen.“ Es gibt vielleicht wichtige Aspekte des Familienlebens oder in anderen Bereichen des Lebens, die wir nicht gelernt haben oder nicht richtig gelernt haben. Vielleicht haben wir schlechte Angewohnheiten, die sich ändern müssen und unter Gottes Weisheit gebracht werden müssen.

Dass wir diese Grundlagen lernen, kennen und lehren, ist wichtig für uns – damit das Wort Gottes nicht verlästert wird. Wenn Christen nicht auf eine biblische und gottgefällige Art leben, könnte es sein, dass das Wort Gottes unter den Gottlosen verlästert wird.

Lerne, kenne und lehre die Grundlagen.

 

slanderers

Das Werk des Teufels tun

Dass sich die alten Frauen gleicherweise so verhalten sollen, wie es Heiligen geziemt, dass sie nicht verleumderisch sein sollen, nicht vielem Weingenuss ergeben, sondern solche, die das Gute lehren, damit sie die jungen Frauen dazu anleiten, ihre Männer und Kinder zu lieben. (Titus 2,3-4)

In diesem Abschnitt des Briefes von Paulus an Titus schreibt der Apostel, wie sein jüngerer Mitarbeiter mit bestimmten Menschen unter den Christen der Gemeinden auf Kreta umgehen sollte. Er sagte in etwa dies: „Bedenke dies, wenn du mit älteren Männern zu tun hast. Bedenke jenes, wenn du mit älteren Frauen zu tun hast. Bedenke das, wenn du mit jüngeren Männern zu tun hast und solches, wenn du mit jüngeren Frauen zu tun hast.“

slanderers

In diesem Abschnitt geht es um die älteren Frauen und Paulus sagte, dass Titus auf folgendes achten sollte, da ältere Frauen mit eigenen Versuchungen und Möglichkeiten zu tun haben.

Dass sie sich so verhalten sollen, wie es Heiligen geziemt und verleumderisch sein sollen: Das Verhalten bezieht sich hier auf ihre Kleidung und wie sie sich selbst präsentieren. Es war wichtig, dass die älteren Frauen mit ihren Leben und Worten (nicht verleumderisch) ein gutes Beispiel waren.

Nicht vielem Weingenuss ergeben: In der römischen und griechischen Kultur war dies bei den älteren Frauen häufig der Fall. Paulus hatte erkannt, dass diese spezielle Herausforderung spezielle Instruktionen erforderte. Eigentlich sagte Paulus hier sogar, dass sie keine „Sklaven des Weines“ sein sollten. Ganz schnell kann das, was wie eine unschuldige Freiheit erscheint, uns versklaven.

Die das Gute lehren: Wenn ältere Frauen sich besonderen Herausforderungen stellen müssen, haben sie aber auch besondere Möglichkeiten. Gott kann ihre Weisheit und ihre Erfahrungen nutzen, wenn sie die jungen Frauen anleiten. Das gibt den älteren Frauen etwasPositives, das sie anstreben sollen und spricht nicht nur negative Sachen an wie ein unangemessener Lebensstil, Gerede und Alkoholmissbrauch.

Die Instruktion, auf die ich hier besonders eingehen möchte, ist die, die weit über die älteren Frauen in jeder Kultur hinausgeht. Es ist eine Gefahr für jeden von uns. Paulus warnte davor, dass Christen nicht verleumderisch sein sollen.

Das Wort für verleumderisch ist dasselbe wie für „Teufel“. Wenn die älteren Frauen – oder irgendjemand sonst – lästern, dann tun sie das Werk des Teufels. Wenn wir Lügen über andere Menschen verbreiten, ist es so, als würden wir dem Teufel sagen: „Mach du mal eine Pause. Lass mich einen Teil deiner Arbeit machen.“ Wenn wir die Probleme und das Versagen anderer Leute dazu nutzen, um uns zu unterhalten, dann tun wir die Arbeit des Teufels.

Das gilt für jeden von uns, nicht nur für ältere Frauen. Jeder von uns sollte sich fest vornehmen, mit Gottes Hilfe, nur die Wahrheit über andere zu erzählen. Gut über andere zu reden. Und wenn wir über irgendeine Sünde oder einen Fehler im Leben eines anderen reden müssen, dann in Wahrheit, Liebe und Demut. Tue nicht das Werk des Teufels für ihn!

 

Old Man

Gute alte Männer

Du aber rede, was der gesunden Lehre entspricht: dass die alten Männer nüchtern sein sollen, ehrbar, besonnen, gesund im Glauben, in der Liebe, in der Geduld. (Titus 2,1-2)

Der Apostel Paulus verwandte viel Zeit im ersten Kapitel vom Titusbrief darauf seinem jungen Gefährten mitzuteilen, wie er mit problematischen Menschen umgehen sollte. Doch Titus sollte sich nicht nur um Probleme kümmern, er sollte die Christen auch lehren, wie man richtig lebt.

Old Man

Daran dachte Paulus, als er schrieb: was der gesunden Lehre entspricht. Der Gedanke dahinter bezieht sich auf das richtige Leben, nicht nur auf das richtige Denken.

Man kann dem nicht entkommen. Die Bibel ist ein Buch, das uns sagt, wie wir leben sollen. Es ist schon mehr als Heuchelei, wenn wir sagen, dass wir an die Wahrheit der Bibel glauben, während wir ignorieren was sie dazu sagt, wie wir leben sollen. Wir mögen das nicht immer, aber wir müssen hören, was Gott von uns erwartet.

Paulus wollte, dass Titus das erfüllt, was Jesus in Matthäus 28,19-20 sagt: lehrt sie, alles zu halten, was ich euch befohlen habe. Zuerst sagte er Titus, was er die alten Männer lehren sollte.

Unter den Christen auf Kreta gab es einige ältere Männer. Man musste ihnen in Liebe und mit Weisheit begegnen, ansonsten wären sie vielleicht schnell beleidigt gewesen, wenn ihnen ein jüngerer Mann wie Titus etwas beibringen wollte.

Paulus wollte Titus wissen lassen, dass die alten Männer mit der Reife und Weisheit leben sollten, die ihrem Alter entsprach. Das heißt nüchtern, ehrbar und besonnen. Das Titus sie das lehren sollte bedeutet, dass diese Dinge nicht automatisch mit dem Alter kommen. Oft denken wir, dass wenn Menschen älter sind, sie auch weiser sind. Das ist häufig so, aber nicht immer.

Die alten Männer müssen auch eine gewisse Stabilität aufweisen: gesund im Glauben, in der Liebe und in der Geduld. Wenn wir älter werden, tendieren wir dazu, dass sich Dinge „verfestigen“. Das ist gut, wenn es Dinge wie Glaube, Liebe und Geduld betrifft. Doch wenn das Herz hart wird, ist das keine gute Art alt zu werden.

Bemerke, dass Paulus zum Schluss schrieb, dass die alten Männer geduldig sein sollen.

Das kommt von dem altgriechischen Wort hupomone, welches ein standhaftes und aktives Ausharren meint und kein passives Warten. Alte Männer sollen nicht nur geduldig darauf warten, dass sie in die nächste Welt gehen können. Sie sollen aktiv die Herausforderungen des Lebens meistern; auch wenn die Herausforderung das Alter ist. Damit werden sie nicht nur sich selbst segnen, sondern werden ein Segen für alle, die sie kennen.

Du wirst älter, doch geht dein Altern in die richtige Richtung?

 

disqualified

Untüchtig

Sie geben vor, Gott zu kennen, aber mit den Werken verleugnen sie ihn, da sie verabscheuungswürdig und ungehorsam und zu jedem guten Werk untüchtig sind. (Titus 1,16)

Paulus schrieb über die Art von Menschen, die unter den Christen auf der Insel Kreta Probleme verursachten. Er beschrieb sie auf verschiedene Weise.

disqualified

Zuerst sagte Paulus: „Sie geben vor, Gott zu kennen.“ Wenn man diese schwierigen Menschen gefragt hätte, ob sie Gott kennen, hätten sie mit Sicherheit „Ja!“ gesagt. Aber es reicht nicht, zu behaupten, man kenne Gott; es bedarf mehr als nur guter Worte. In Jakobus 2,19 steht, dass selbst die Dämonen glauben, dass Gott existiert, und das lässt sie erzittern!

Über diese Menschen, die behaupteten Gott zu kennen, sagte Paulus: „aber mit den Werken verleugnen sie ihn.“ Was sie sagten war gut, aber mit den Werken verleugneten sie ihn. Die Art, wie sie lebten, widersprach dem, was sie sagten. Man kann nicht nur danach gehen, was eine Person sagt. Man muss sich auch ansehen, wie sie lebt.

Die Bibel sagt uns, dass es möglich ist, dass jemand eine Menge Gutes tut und doch keine richtige Beziehung zu Gott hat. Jesus warnte uns vor solchen, die behaupten Gott zu kennen und sogar gute Dinge in Seinem Namen zu tun, zu denen Jesus jedoch sagt: „Ich habe euch nie gekannt; weicht von mir.“ (Matthäus 7,21-23)

Darum konnte Paulus auch so über diese Menschen sprechen: „da sie verabscheuungswürdig und ungehorsam und zu jedem guten Werk untüchtig sind.“ Das waren harte Worte, und Paulus meinte sie auch so. Diese schwierigen Menschen gaben wahrscheinlich vor, geistlicher zu sein als Titus oder andere gottgefällige Leiter. Aber Paulus durchschaute ihre geistliche Fassade und wollte dass Titus – und alle Christen von Kreta – das auch taten.

Für mich ist das interessanteste Wort in dieser Auflistung der Ausdruck „untüchtig“. Nach William Barclay wird damit das griechische Wort adokimosübersetzt, das für viele verschiedene Dinge stand.

– es wurde benutzt für eine gefälschte Münze
– es wurde benutzt für einen feigen Soldaten, der im Krieg versagt
– es wurde benutzt für einen Kandidaten, der nicht für ein Amt gewählt wurde
– es wurde benutzt für einen Stein, der vom Maurer aussortiert wurde. Wenn ein Stein – – eine fehlerhafte Stelle hatte, wurde er mit einem A markiert (für adomikos) und auf die Seite gelegt

Es ist wichtig, dass wir Gottes Gnade empfangen und niemals auf eine dieser Arten untüchtig werden. Wir sollten:

– Wahrhaftig sein und niemals unseren Glauben an Gott fälschen
– Mutig in unserem Leben und unserem Dienst für Jesus sein
– Auf eine Art leben, die ehrt, dass Gott uns in Jesus Christus erwählt hat
– Unseren Platz als Stein im „Tempel“ von Gottes Kindern einnehmen

Helfe uns Gott, dass wir niemals diese schrecklichen Worte hören: „Ich habe dich nie gekannt; weicht von mir.“ (Matthäus 7,21-23)

 

all things pure

Alles ist rein

Den Reinen ist alles rein; den Befleckten aber und Ungläubigen ist nichts rein, sondern sowohl ihre Gesinnung als auch ihr Gewissen sind befleckt. (Titus 1,15)

Bei seiner Arbeit als Pastor und Leiter auf der Insel Kreta hatte Titus mit vielen schwierigen Leuten zu tun. Einige von ihnen waren gesetzlich; sie dachten, das Leben mit Gott bestünde aus einer Liste von Regeln, die wichtiger war als eine Beziehung voller Vertrauen und Liebe.

all things pure

Die Menschen, denen diese Regeln so wichtig waren, konnten an allem etwas Unreines finden. Für sie war jeder, der ein gutes Essen genoss, ein Vielfraß. Jeder, der sich in seiner Ehe am Sex erfreute, war von Lust bestimmt. Jeder, der sich einen Tag ausruhte, war faul. Jeder, der erfolgreich im Geschäft war, war gierig. Für sie ging es in ihren religiösen Leben nur um das, was man nicht tut, nicht tun kann und nicht tun darf.

Darum erinnert Paulus uns hier daran, dass den Reinen alles rein ist. Diese Gesetzlichen hatten verschmutze Gedanken (befleckt) und lebten in Furcht und nicht im Glauben (ungläubig). Sie sagten, dass ein Christ die grundlegenden, guten und gottgefälligen Freuden dieser Welt, die keine Sünden sind, nicht genießen darf.

Timotheus hatte als Pastor mit derselben Art von Leuten zu tun. Paulus warnte Timotheus vor denen, die verbieten zu heiraten und Speisen zu genießen, die doch Gott geschaffen hat, damit sie mit Danksagung gebraucht werden von denen, die gläubig sind und die Wahrheit erkennen (1. Timotheus 4,3). Paulus wusste, dass für einen Christen, der in der Reinheit Jesu lebt, diese Dinge für ihn auch reinsind. Doch für solche mit gesetzlicher Einstellung (den Befleckten und Ungläubigen) war nichts rein. Das Problem lag in ihren befleckten und ungläubigen Gedanken, nicht an den Dingen an sich.

Es ist wichtig, dass man das nicht falsch versteht. Ja, Paulus schrieb: „alles ist rein.“ Aber natürlich meinte er damit nicht eindeutig sündige Dinge (Pornographie, illegale Drogen und ähnliches). Paulus dachte hier an Dinge, die von der Schrift her erlaubt sind, die Gesetzlichen sich aber verbieten, weil sie meinen, sich damit Gottes Gunst zu verdienen.

Paulus sagte also: „Genieße dein Essen und danke Gott dafür.“ Er sagte: „Genieße deine Ruhe und danke Gott dafür.“ Dasselbe Prinzip gilt für alle guten und legitimen Freuden, die Gott uns gibt.

Ich kann nicht mehr sagen, wo, aber ich habe einmal gehört, dass die jüdischen Rabbis lehrten, dass wir am Tage des Gerichts Rechenschaft über alle legitimen Freuden, die Gott uns gab und die wir nicht genossen haben, ablegen müssen. Das finden wir zwar nicht in der Bibel, aber da ist etwas Wahres dran.

Dies ist die Welt unseres Vaters. Er hat sie mit vielen legitimen Freuden gefüllt. Wir sollten diese annehmen und in Dankbarkeit genießen. Und wenn ein Gesetzlicher versucht uns dazu zu bringen, dass wir uns deshalb schuldig fühlen, müssen wir uns daran erinnern: „den Reinen ist alles rein.“