Ein Engel des Herrn aber redete zu Philippus und sprach: Steh auf und wandere nach Süden auf der Straße, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt; diese ist einsam. Und er stand auf und machte sich auf den Weg. (Apostelgeschichte 8,26-27a)
Es gibt nichts Besseres als eine Zeit, in der Gott kräftig wirkt. Man spürt Gottes Gegenwart und sein wunderbares Tun an jedem einzelnen Tag, manchmal sogar in jeder einzelnen Stunde. Manche Menschen nennen solche Zeiten “Erweckung” oder “geistliches Erwachen”, aber wie auch immer man sie nennt, sie sind wunderbar.
Apostelgeschichte 8 beschreibt genau eine solche Zeit in Samaria, einer Stadt in der Gegend zwischen Judäa und Galiläa. Eine Beschreibung dessen, was dort geschehen ist, befindet sich in Apostelgeschichte 8,6: Und die Volksmenge achtete einmütig auf das, was Philippus sagte, als sie zuhörten und die Zeichen sahen, die er tat. In Apostelgeschichte 8,8 heißt es einfach, dass in der Stadt große Freude herrschte.
In Zeiten in denen Gott so offensichtlich Wunder tut, gebraucht er Menschen wie dich und mich. Philippus war ein solcher Mensch, der von Gott in Samaria gebraucht wurde. Er sah die Ausgießung des Geistes Gottes und erlebte das Wunderbare was dort geschah, live und in Stereo.
Deshalb ist es merkwürdig, dass der Engel des Herrn ihm sagte, er solle an einen anderen Ort weiterziehen. Durch diesen Engel des Herrn sagte Gott zu Philippus, er solle aufstehen und in Richtung Süden gehen.
Ich frage mich, ob Philippus dies zunächst für eine schlechte Nachricht hielt. “Dieses erstaunliche Werk, das Gott in Samaria tut, verlassen? Das möchte ich nicht tun. Warum kann ich nicht noch viel länger hierbleiben und an allem teilhaben?”
Ich frage mich, ob die Menschen in Samaria, die gerade erst zum Glauben an Christus gekommen waren, das für eine schlechte Nachricht hielten. “Philippus kann uns nicht verlassen. Gott hat ihn so intensiv gebraucht. Wie kann das Werk Gottes weitergehen, wenn Philippus geht?”
Ich frage mich, ob die Aufforderung des Engels durch die Gegend in die Gott Philippus schickte, noch seltsamer wurde: das ist die Wüste. Wenn ich den Ruf hören würde, einen so gesegneten, fruchtbaren Dienst zu verlassen und an einen trostlosen Ort zu gehen, würde ich vielleicht denken, dass es der Teufel ist, der da gerade zu mir spricht und nicht der Herr. Es scheint töricht, einen Ort zu verlassen, an dem der Dienst so prächtig blüht und gedeiht, und mitten in die Wüste zu gehen.
Würde mir das passieren, dächte ich vielleicht “Nicht jetzt” oder “Nicht ich” oder “Nicht dort”. Einen fruchtbaren Dienst hinter mir zu lassen, um in eine Wüste zu gehen, ist aus menschlicher Sicht verrückt, aber es ist weise, wenn Gott es so will.
Deshalb liebe ich die Worte, mit denen die Apostelgeschichte 8,27 beginnt: “Und er stand auf und machte sich auf den Weg.” Philippus liebte Gott mehr als den Erfolg von Gottes Werk. Ich bin mir sicher, dass er ein wenig traurig war, wegzugehen, und unsicher darüber, was Gott mit ihm vorhatte. Aber Gott führte ihn, und Philippus folgte ihm. Es sollten gute Dinge geschehen.
Das Werk in Samaria ging genau so weiter, wie Gott es wollte. Gottes Arbeiter werden durch andere ersetzt, aber Gottes Werk geht weiter.
Lieber Freund, bleib immer in der Nähe von Jesus. Genieße die Zeiten voller Frucht und Segen, aber mach sie nicht zu Deinem Götzen. Gott wird mit dir sein, wohin er dich führt – wie Philippus gerade herausfinden sollte.