Wöchentliche E-Mail-Andacht

David Guzik veröffentlicht eine wöchentliche E-Mail-Andacht, die vom Englischen ins Deutsche übersetzt und versendet wird.
Mehrere hundert Menschen erhalten die Andacht jede Woche in deutscher Sprache. Wenn auch Sie sie erhalten möchten, klicken Sie den Link unten um sich anzumelden.
Im Anhang finden Sie ein Beispiel für eine der wöchentlichen Andachten.

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UNERWARTETE FREUNDLICHKEIT

Mephiboseth aber wohnte in Jerusalem, denn er aß täglich am Tisch des Königs. Er war aber lahm an beiden Füßen. (2. Samuel 9,13)

David war in Gefahr – doch die Gefahr war subtil und hinter den Kulissen. Nach außen war David sehr erfolgreich. Sein Reich war sicher und seine Regierung herrlich. Gott hatte ihm ein bleibendes Erbe versprochen. Der Messias sollte von David abstammen und für immer regieren. Das war bevor Davids Regierung durch Skandale verdorben wurde. Die Gefahr für David war sein „Erfolg“ – er überlebte und gedieh trotz aller Widrigkeiten; wie würde er sich unter der weitaus schwierigeren Herausforderung des Erfolges machen?

In 2. Samuel 9 sehen wir Davids anfängliche Reaktion auf seinen Erfolg – eine freundliche und großzügige Einstellung. In 2. Samuel 7 fragte David: „Was kann ich für Gott tun?“ und er wollte einen Tempel für den Herrn bauen. Jetzt in 2. Samuel 9 fragt David: „Was kann ich für die Nachkommen Sauls tun? Kann ich ihnen etwas Gutes tun?“ Diese Frage zeigt eine große Liebe, denn Saul hatte sich selbst zum Feind Davids gemacht. Zu dieser Zeit war es üblich, dass der König einer neuen Dynastie alle hinrichten ließ, die mit der vorigen Dynastie verbunden waren. David war gegen dieses Prinzip der Rache und Selbsterhaltung und fragte, was er für die Familie seines Feindes tun konnte.

Eifrig suchte er nach den Nachkommen Sauls und fand jemanden namens Mephiboseth, der seit seinem eiligen Fluchtversuch nach dem Fall von Saul, wo sein Leben als Nachkomme Sauls in Gefahr war, gelähmt war. David fand Mephiboseth, brachte ihn in den Palast und machte ihn zum Teil seiner Familie. Der Text sagt uns: „Mephiboseth aber wohnte in Jerusalem.“ Er musste sich nicht mehr verstecken und keine Angst mehr vor dem König haben. Nun lebte dieser Nachkomme Sauls öffentlich unter dem Volk Gottes.

Und nicht nur das: „er aß täglich am Tisch des Königs.“ Mephiboseth musste nicht länger in Armut leben. Er hatte nun als Freund des Königs große Privilegien. Doch wir lesen auch: „Er war aber lahm an beiden Füßen.“ Mephiboseths Schwäche war also nicht verschwunden. Sein Leben war viel besser, doch er war immer noch gelähmt.

Dieser Bericht über Davids Freundlichkeit gegenüber Mephiboseth war lange Zeit ein Lieblingsthema von Bibellehrern und Kommentatoren, denn Davids Gnade ist ein schönes Bild für Gottes Gnade uns gegenüber. Wir sind Mephiboseth. Wenn man das ganze Kapitel von 2. Samuel 9 sorgfältig liest, findet man viele Gründe, warum wir wie Mephiboseth sind:

– Wir verstecken uns, sind arm, schwach und gelähmt und haben Angst, dass der König zu uns kommt
– Wir sind wegen unserer bösen Vorfahren vom König getrennt
– Wir sind wegen unserem vorsätzlichen Handeln vom König getrennt
– Wir sind vom König getrennt, weil wir Ihn und Seine Liebe zu uns nicht kannten
– Unser König hat uns gesucht, bevor wir Ihn suchten
– Die Freundlichkeit des Königs kommt uns wegen jemand anderem zugute
– Die Freundlichkeit des Königs basiert auf einem Bund
– Wir müssen die Freundlichkeit des Königs demütig annehmen
– Der König gibt uns das, was wir verloren haben, indem wir uns vor Ihm versteckten, zurück
– Der König gibt uns noch mehr zurück, als das, was wir verloren haben, indem wir uns vor Ihm versteckten
– Wir haben das Privileg, dass wir am Tisch des Königs versorgt werden
– Wir werden als Seine Kinder angenommen, mit Zugang zum König und Gemeinschaft mit Ihm
– Wir erhalten Diener vom König
– Der König nimmt uns nicht sofort unsere Schwächen weg, aber er verändert unsere Einstellung dazu

Gleichzeitig sehen wir, dass Davids Gnade Mephiboseth gegenüber auch ein Beispiel für uns ist, wie wir andern dienen. Wir sind David.

– Wir sollten unsere Feinde segnen
– Wir sollten nach den Armen, Schwachen und Gelähmten schauen und sie segnen
– Wir sollten andere segnen, wenn sie es nicht verdienen, und sie mehr segnen, als sie verdienen
– Wir sollten andere segnen wegen jemand anderem
– Wir müssen Gottes Freundlichkeit anderen zeigen

Tue beides diese Woche. Nimm deine Stellung als „Mephiboseth“ vor Gott an und suche einen „Mephiboseth“, den du wegen Jesus segnen kannst. Wenn du das tust, wird diese Woche – und die Ewigkeit – besser für dich.