2. Johannes – Wandeln in Wahrheit

„Mehr als für alles andere ist dieser Brief beachtenswert für den Geist der christlichen Liebe den er versprüht. Er enthält kaum etwas das nicht schon im vorherigen enthalten ist; und von den dreizehn Versen enthalten mindestens acht genau dieselben Worte – entweder im Wortlaut oder der Empfindung nach – wie im ersten Brief.“ (Clarke)

A. Gruß

1. (1-2) An die auserwählte Herrin und ihre Kinder

Der Älteste, der auserwählten Herrin und ihren Kindern, die ich in der Wahrheit liebe, und nicht ich allein, sondern alle, die die Wahrheit erkannt haben, um der Wahrheit willen die in uns bleibt und mit uns sein wird in Ewigkeit.

a. Der Älteste: Der Schreiber dieses Buches identifiziert sich selbst als der Älteste. Wahrscheinlich wussten seine ersten Leser genau wer er war. Und von frühester Zeit an haben Christen verstanden, dass hier der Apostel Johannes schreibt.

i. „Johannes, der Apostel, der jetzt ein sehr alter Mann war, der allgemeinen Annahme nach um die 90 Jahre alt, benutzt daher diesen Begriff Presbyter der Ältester nicht als Namen eines Amtes sondern als Bezeichnung seines fortgeschrittenen Alters. Ihm wurde es erlaubt das höchste Alter aller Apostel zu erreichen und der einzige zu sein, der eines natürlichen Todes starb.“ (Clarke)

b. Der auserwählten Herrin und ihren Kindern: Vielleicht war dies eine einzelne christliche Dame, die Johannes mit diesem Brief warnen und ermutigen wollte. Oder der Begriff könnte eine symbolische Art und Weise sein diese spezielle Kongregation anzusprechen.

i. „Der Ausdruck ist allerdings wahrscheinlicher eine Personifikation als eine Person – nicht die Kirche als Ganzes, sondern eine spezielle Lokalgemeinde über deren Zuständigkeitsbereich er als Ältester anerkannt wurde; ihre Kinder bezeichnen die einzelnen Mitglieder der Gemeinde.“ (Stott)

ii. „Dies erscheint eine herausragende Person zu sein, der sowohl ihre außerordentliche Frömmigkeit als auch ihr Rang in der Welt Eminenz verlieh und so fähig machte großen Einfluss für die Unterstützung der christlichen Sache zu haben.“ (Poole)

iii. Johannes hat sich wahrscheinlich deshalb selbst nicht genannt und auch die auserwählte Herrin und ihre Kinder nicht mit Namen angesprochen weil dieser Brief während einer Verfolgungszeit geschrieben wurde. Vielleicht wollte Johannes niemanden durch Erwähnung seines Namens in einem Brief in etwas hineinziehen. Wenn der Brief abgefangen wurde und die Autoritäten wussten an wen er geschrieben wurde, konnte es den Tod für diese Personen bedeuten.

c. Die ich liebe in der Wahrheit, und nicht ich allein: Wer auch immer die auserwählte Herrin war, sie wurde geliebt von allen die die Wahrheit erkannt haben. Wenn wir die Wahrheit erkennen und lieben, werden wir auch die lieben die die Wahrheit erkennen und lieben – die Wahrheit, die in uns bleibt lebt auch in anderen die die Wahrheit erkennen.

i. Wir sehen, dass Johannes sich sehr auf das Konzept der Wahrheit konzentriert hat, wie es auch in allen anderen seiner Schriften deutlich wird. Er gebrauchte den Begriff Wahrheit ungefähr 37 mal in seinen neutestamentlichen Schriften.

ii. Dies zeigt, dass es nicht soziale, politische oder klassenmäßige Verträglichkeit ist die Christen zusammen hält. Was uns zusammen hält ist eine gemeinsame Wahrheit. Darum ist die Wahrheit für Christen wichtig.

d. Die mit uns sein wird in Ewigkeit: Die Wahrheit ändert sich nicht. Die Wahrheit wird bis in Ewigkeit wahr sein und wir werden die Wahrheit für immer in Ewigkeit besitzen. Viele Menschen denken heutzutage, dass die Wahrheit sich von Zeitalter zu Zeitalter und von Generation zu Generation ändert, aber die Bibel weiß dass die Wahrheit mit uns sein wird in Ewigkeit.

2. (3) Johannes Gruß an seine Leser

Gnade, Barmherzigkeit und Friede sei mit euch von Gott, dem Vater und von dem Herrn Jesus Christus, dem Sohn des Vaters in Wahrheit und Liebe.

a. Gnade, Barmherzigkeit und Friede: Johannes verwendet eine leicht erweiterte Version des Standardgrußes in neutestamentlichen Briefen. Er hat seinen Lesern dies nicht nur gewünscht, sondern er hat sie mit Zuversicht verliehen indem er sagte, dass sie mit ihnen sein würden von Gott, dem Vater.

b. in Wahrheit und Liebe: Johannes kann kaum einen Vers schreiben ohne auf diese zwei Lieblingsthemen einzugehen. Die Gnade, Barmherzigkeit und der Frieden die Gott für uns hat werden alle in Wahrheit und Liebegegeben. Getrennt von GottesWahrheit und Liebe können wir niemals wirklich Gnade, Barmherzigkeit und Frieden haben.

i. „Welch schöner Rhythmus, welch tiefe Bedeutung, die in den ersten drei Versen dieses Briefes enthalten sind! Man liest sie immer und immer wieder. Oh, dass die Gnade, Barmherzigkeit und Frieden mit uns seien, von Gott dem Vater und von Jesus Christus, dem Sohn des Vaters, in Wahrheit und Liebe.“ (Meyer)

c.dem Sohn des Vaters: „Der Apostel behält die übernatürliche Empfängnis des Christus im Auge; eine Sache, die die Gnostiker absolut verleugneten; eine Lehre, die zu den Grundfesten unserer Errettung zählt.“

B. Wie man wandeln soll

1. (4) Johannes Freude darüber herauszufinden, dass sie in der Wahrheit wandeln

Ich habe mich sehr gefreut einige von deinen Kindern gefunden zu haben, dass sie in der Wahrheit wandeln, so wie wir ein Gebot von dem Vater empfangen haben.

a. Ich habe mich sehr gefreut: Dies ist das Herz eines Pastors – zu wissen, dass seine Leute in der Wahrheit wandeln. Obwohl Wahrheit nicht das einzige Anliegen eines Pastors ist, ist es ein wichtiges Anliegen; und es ist ein großer Trost für einen Pastor, wenn er diejenigen, die er liebt und um die er sich sorgt, in der Wahrheit wandeln sieht.

i. „Die Kinder, die hier erwähnt werden könnten entweder ihre eigenen Kinder sein, oder diejenigen Mitglieder der Gemeinde, die ihrer Fürsorge teilhaftig waren oder bei manchen vielleicht beides.“ (Clarke)

b. Ich habe einige Deiner Kinder gefunden, dass sie in der Wahrheit wandeln: Johannes freute sich, weil wenn Gottes Volkin der Wahrheit wandelt, bleiben sie auch in Gott. Der gleiche Gedanke wird in 1.Johannes 2,24 ausgedrückt: Daher bleibe in euch das was ihr von Anfang an gehört habt; wenn das was ihr von Anfang an gehört habt in euch bleibt, werdet ihr auch in dem Sohn und dem Vater bleiben. Wahrheit ist nicht nur wichtig um seiner selbst willen. Unser Wandeln in der Wahrheit zeigt auch, dass wir mit dem Herrn wandeln.

i. Trapp über das Konzept des in der Wahrheit Wandelns: „Nicht einen Schritt oder zwei zu machen, nicht durchbrechen oder über eine Hecke springen, um ein Stück schmutzigen Weges zu vermeiden, sondern an einem christlichen Kurs festzuhalten, nicht anzufangen rechts oder links davon abzuweichen.“

2. (5) Das Gebot einander zu lieben

Und jetzt bitte ich dich, Herrin, nicht als schreibe ich dir ein neues Gebot, sondern das welches wir von Anfang an hatten: dass wir einander lieben.

a. Ich bitte dich, Herrin: Johannes war nicht zu stolz in so einer wichtigen Sache zu bitten; nicht wenn es zu so etwas lebensnotwendigem im christlichen Leben wie dem Gebot einander zu lieben kommt.

b. Nicht als schreibe ich ein neues Gebot: Johannes wusste, dass dies für seine Leser nichts neues war (er wiederholte diese Thema durch den ganzen 1. Johannesbrief und sein Evangelium). Doch weil es so wesentlich und wichtig war, musste es wiederholt und in Erinnerung gerufen werden.

c. Dass wir einander lieben: Die Integrität unseres christlichen Lebens kann durch unsere Liebe füreinander gemessen werden (wie in Johannes 13,35 und 1. Johannes 4,20-21).

3. (6) Die Liebe Gottes sichtbar werden lassen

Dies ist die Liebe, dass wir nach seinen Geboten wandeln. Dies ist das Gebot, dass ihr von Anfang an gehört habt, dass ihr darin wandeln sollt.

a. Dies ist die Liebe, dass wir nach seinen Geboten wandeln: Wenn wir Gott lieben werden wir seine Gebote befolgen. Wir tun dies nicht, weil wir denken, dass seine Gebote schwere Bürden sind, sondern weil wir verstehen, dass sie das Beste für uns sind. Sie sind uns von Gott als Richtungsweiser und als Geschenke gegeben.

b. Dass wir nach seinen Geboten wandeln: Echte Liebe wird diesen Weg gehen. Vielleicht warnte Johannes gegen solche, die dachten, dass die einzig wichtige Sache im christlichen Leben eine vage Liebe ohne Herz für Gehorsam sei.

i. „Vielleicht versagst du darin den Unterschied zwischen Liebe und der Emotion der Liebe zu unterscheiden. Sie sind nicht dasselbe. Wir können lieben ohne uns direkt der Liebe bewusst zu sein und ohne fähig zu sein ihre Stärke und Leidenschaft abzuschätzen. Hier ist die Lösung zu vielen unserer Fragen: Die lieben, die gehorchen.“ (Meyer)

4. (7-9) Eine Warnung vor der Präsenz und den Gefahren falscher Lehrer

Denn viele Verführer sind in die Welt hinausgegangen, die nicht Jesus Christus als im Fleisch gekommen bekennen. Dies ist ein Verführer und Antichrist. Seht auf euch selbst, dass wir nicht verlieren, wofür wir gearbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangen. Wer auch immer weiter geht und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht. Wer in der Lehre des Christus bleibt hat sowohl den Vater als auch den Sohn.

a. Viele Verführer sind in die Welt hinausgegangen: Johannes war bewusst, dass falsche Lehrer eine Gefahr für die Gemeinde in seinen Tagen waren.

i. Das unmittelbare Problem in [2. Johannes] ist das der reisenden Lehrer oder Missionare. Gemäß der christlichen Ethik sollte ihnen allen auf Reisen Gastfreundschaft erwiesen werden, durch Christen in der jeweiligen Stadt in die sie reisten.“ (Boice)

b. Dies ist ein Verführer: Johannes hatte hauptsächlich die Gefahr in seiner eigenen Zeit im Sinn. Die Gefahr derjenigen, die dachten, dass Jesus, der Gott ist, keine echte Verbindung mit der materiellen Welt gehabt haben konnte. Sie sagten, dass er nur scheinbar eine Verbindung mit der materiellen Welt hatte.

i. Um dies zu bekämpfen, machte Johannes eine klare Deklaration: Wir müssen Jesus Christus als im Fleisch gekommenbekennen. Dies bedeutet, dass Jesus Christus bei seinem ersten Kommen als echter Mensch kam. Aber es bedeutet auch, dass er als menschliches Wesen – jedoch verherrlichte Menschheit und das zu seiner ewigen Göttlichkeit hinzugefügt – wieder auf diese Erde kommen wird, ein echter Jesus aus Fleisch und Blut.

c. Dies ist ein Verführer und ein Antichrist: Sich gegen dieses falsche Konzept von Jesus wendend besteht Johannes darauf, dass diejenigen die nicht Jesus Christus als im Fleisch gekommen bekennen Verführer sind und den Geist des Antichristenhaben.

i. Johannes hat uns vor diesen Antichristen in seinem ersten Brief gewarnt (1. Johannes 2,18-23; 4,3). Es sind diejenigen, die sich nicht nur gegen Jesus stellen, sondern auch einen Ersatz-“Christus“ offerieren.

ii. Dieser Geist des Antichristen wird eines Tages seine ultimative Erfüllung in dem Antichristen finden, der die Menschheit in eine Endzeitrebellion gegen Gott führen wird.

d. Wer immer weiter geht und nicht in der Lehre des Christus bleibt hat Gott nicht: Es gibt nichts nobles, ehrliches, mutiges oder bewundernswertes in einem falschen Jesus. Den biblischen Jesus zu verleugnen bedeutet immer beide den Vater und den Sohn zu abzulehnen. Johannes zieht hier eine kritische Grenzlinie der Wahrheit, über die hinauszugehen Häresie ist.

i. In unserer heutigen Zeit müssen wir uns mit derselben Leidenschaft gegen moderne Leugnungen des biblischen Jesus wenden, wie es Johannes in seiner Zeit getan hat. Heute, mit unserem „gelehrten“ Ablehnung von Jesus und den historischen Berichten der Evangelien, ist es wichtiger als je zu vor wer der wahre Jesus gemäß der Bibel ist und den wahren Jesus zu lieben und ihm zu dienen.

ii. „Nein zu sagen gegenüber Gottes Art und Weise sich selbst zu offenbaren, bedeutet nein zu sagen gegenüber Gott selbst, denn er lässt sich nicht von Menschen erkennen, als nur zu seinen eigenen Bedingungen.“ (Marshall)

e. Weitergeht: Das Wort weitergeht beinhaltet das Konzept „über eine Grenze treten“. Wir gehen niemals über die Lehre von Jesus hinaus, wer er ist und was er für uns getan hat. Jeder der meint wir haben mehr als oder sagt, wir sollten darüber hinaus gehen als das was die Bibel klar über Jesus sagt tritt über.

i. „Es gibt einen wirklichen Fortschritt im christlichen Leben, aber es ist ein Fortschritt basierend auf einer tieferen Erkenntnis des historischen, biblischen Jesus. Fortschritt basierend auf jedem anderen Fundament mag Fortschritt genannt werden, aber es ist ein Fortschritt, der Gott zurück lässt und daher überhaupt kein Fortschritt.“ (Boice)

ii. „Es ist ein sicheres Kennzeichen dafür, dass ‘fortgeschrittenene’ Lehre vorgebracht wird, sobald die Lehre der Bibel durch irgendeinen „Schlüssel“ zur Bibel oder durch eine neue Offenbarung ergänzt werden muss.“ (Marshall)

f. Seht auf euch selbst, dass wir nicht verlieren wofür wir gearbeitet haben: Den wahren Jesus zu verlassen bedeutet sich in Gefahr zu bringen, die Dinge zu verlieren, für die die Apostel und andere Heilige gearbeitet haben. Dies zeigt uns, dass es nicht ausreicht gut anzufangen, wir müssen im Glauben beenden um vollen Lohn zu empfangen.

5. (11-12) Anweisungen wie mit den falschen Lehrern zu verfahren ist

Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, nehmt ihn nicht in euer Haus auf und grüßt ihn nicht. Denn wer ihn grüßt nimmt Anteil an seinen bösen Werken.

a. Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt: Johannes sagt, dass wenn jemand zu uns kommt und die Lehre vom wahren Jesus leugnet und eine falsche Lehre von Jesus verbreitet, wir ihm keine Gastfreundschaft und keine Unterstützung geben sollen. Das bezieht sich auf diejenigen, die ihre eigene falsche Version von Jesus verbreiten. Das zu tun bedeutet Anteil zu nehmen an seinen bösen Werken.

i. „Die Worte bedeuten, gemäß ihrem östlichen Gebrauch: „Habt keine religiöse Verbindung mit ihm, noch handelt in so einer Art und Weise, dass andere dazu verleitet werden zu denken du erkennst ihn als einen Bruder an.“ (Clarke)

ii. „Stell Dir vor der Lehrer, der zu Besuch ist, gab vor ein christlicher Lehrer oder gar ein Prophet zu sein aber lehrte klar falsche Lehre. Gastfreundschaft erfordert, dass für ihn gesorgt wird. Aber dies zu tun würde wie eine Teilnahme an der Verbreitung seiner falschen Lehren erscheinen. Sollte er daher empfangen werden oder nicht?“ (Boice)

b. Wer ihn grüßt: Johannes versteht grüßt in einem viel umfassenderen Sinn als dem unseren. In dieser Kultur bedeutete es Gastfreundschaft zu zeigen und zu unterstützen. Doch für den schwachen und unerfahrenen Gläubigen ist es am besten, wenn sie diejenigen, die einen falschen Jesus verbreiten (wie die Zeugen Jehovas oder die Mormonen) nicht einmal grüßen (in dem Sinn nicht mit ihnen zu sprechen).

i. Diese Worte klingen streng, aber Johannes hat seine Liebe nicht verloren. Wir müssen uns diese drei Dinge vor Augen halten:

· Johannes redet nicht von jeder falschen Lehre, sondern nur von falscher Lehre, die sich als wahres Christentum ausgibt.

· Johannes redet nicht von allen die, die der falschen Lehre anhängen, die sich als wahres Christentum ausgibt, sondern von denjenigen die die falsche Lehre, die sich als wahres Christentum ausgibt lehren.

· Johannes redet nicht von allen Lehrern, die irren, sondern, von denen die in den fundamentalsten Wahrheiten irren und denjenigen, die aktiv sind die diese fundamentalen Irrlehren zu verbreiten.

ii. Das bedeutet nicht, dass wir nichts mit denen zu tun haben sollten, die von Sekten eingefangen worden sind. Wie Johannes aufzeigt, sollten wir einen Unterschied machen zwischen denjenigen, die diese Christus-verleugnenden Lehren verbreiten und (diejenigen, die diese Lehre bringen) und denjenigen, die diese Lehren fürwahrhalten ohne jedoch zu versuchen sie verbreiten.

c. Nehmt ihn nicht in eurer Haus auf und grüßt ihn nicht: Dies kann auch übersetzt werden: Nehmt ihn nicht in das Haus auf. Johannes könnte ganz speziell darauf Bezug nehmen diesen Irrlehrern nicht zu erlauben in das Haus zu kommen, wo Christen sich versammelten.

i. „Vielleicht ist es daher nicht so sehr private Gastfreundschaft, die Johannes verbietet, sondern den offiziellen Empfang in die Versammlung, mit der Eröffnung der Möglichkeit für die falschen Lehrer ihre Irrlehren zu propagieren“. (Stott)

ii. „Wir sehen, wie solche [falschen] Lehrer in der Apostolischen Kirche behandelt wurden. Sie haben keine Gemeinschaft mit ihnen gehabt, gaben ihnen keine Unterstützung, als Lehrer, aber sie haben sie nicht verfolgt.“ (Clarke)

d. Nimmt Teil an seinen bösen Taten: Wir werden genau so durch das definiert was wir ablehnen wie durch das was wir annehmen. Manche sind so aufgeschlossen, dass sie ihren Verstand an der Garderobe abgeben. Es ist weise ein offenes Herz in vielen Dingen zu bewahren, aber niemand würde ein offenes Herz dafür bewahren welches Gift eine Person ausprobieren sollte. Du magst ja zu all den richtigen Dingen sagen; aber man muss auch nein zu allem Falschen und Bösen sagen. Wir müssen gut darin werden abzulehnen, was abgelehnt werden sollte.

i. „Sie waren Personen, die vorgaben Leiter zu sein, sie waren fortgeschrittene Denker, sie waren fortschrittlich. Die gnostischen Lehrer der Zeit behaupteten, dass während das Evangelium des historischen Jesus für unerleuchtete Menschen ganz gut sei, sie eine tiefere Erkenntnis besaßen. Solchen sollte keine Gastfreundschaft gewährt werden.“ (Morgan)

ii. Im späten 19. Jahrhundert brachte der Aufstieg der liberalen Theologie Generationen von christlichen Pastoren, Leitern und Theologen hervor, welche viele der grundlegenden Wahrheiten des biblischen Christentums verleugneten. Obwohl es eine breite und weit reichende Bewegung war, dachte die liberale Theologie im Kern, dass das Christentum all seine Lehren im Licht der modernen Wissenschaft, Philosophie und des Denkens neu bewerten müsse. Sie lehnten das Konzept ab, dass eine Lehre wahr ist einfach weil die Bibel sie lehrte; sie musste auch durch den Verstand und Erfahrung als wahr erweisen. Sie glaubten, dass die Bibel nicht eine inspirierte Botschaft eines echten Gottes ist, sondern das Werk von Menschen, die durch die Unwissenheit und den Aberglauben ihrer Zeit begrenzt waren. Für sie war die Bibel weder inspiriert noch übernatürlich. Die Wichtigkeit der Bibel und ihrer Botschaft lag nicht in ihrer wörtlichen oder historischen Wahrheit, sondern in ihrer sich verändernden spirituellen Botschaft.

iii. Traurigerweise nahm Deutschland eine führende Rolle in der Liberalen Theologie ein und deutsche Philosophen und Theologen hatten einen tiefgreifenden Einfluss auf britische und amerikanische Christen. Menschen wie Immanuel Kant, Friedrich Schleiermacher, Georg Wilhelm Friedrich Hegel, die theologische Schule aus Tübigen und Adolf Harnack. Diese Menschen zu unterstützen, ihre Lehren zu verbreiten oder diejenigen, die ihren Lehren glauben schenken oder ihre Bibelleugnenden Lehren fortentwickeln bedeutet an ihren bösen Werken Anteil zu nehmen.

C. Schluss.

1. (12) Johannes sieht einen zukünftigen Besuch voraus

Ich habe dir viel zu schreiben, wollte es aber nicht mit Papier und Tinte tun. Ich hoffe aber zu dir zu kommen und dich von Angesicht zu Angesicht zu sehen, damit unsere Freude vollkommen werde.

a. Ich hoffe zu dir zu kommen und mit dir von Angesicht zu Angesicht zu sprechen: Wir sollten im allgemeinen die Vorliebe von Johannes für persönliche Kommunikation von Angesicht zu Angesicht verstehen – obwohl wir auch dankbar für diesen Brief sind.

2. (13) Schluss

Die Kinder deiner auserwählten Schwester grüßen dich. Amen.

a. Die Kinder deiner auserwählten Schwester: Die Aussage, dass die auserwählte Herrin (2. Johannes 1), eine auserwählte Schwesterhat, und dass sie beide Kinder haben trägt wenig dazu bei mit Sicherheit zu identifizieren an wen Johannes schreibt. Vielleicht ist alles was es uns sagt, dass als Johannes den Begriff auserwählte Herrin als Symbol für die Gemeinde gebrauchte, er ihn eher locker verwendete (indem er sagt, dass sie eine Schwester und Kinder hat). Am wahrscheinlichsten ist, dass die auserwählte Herrin (eine spezielle Gemeinde) eine auserwählte Schwester andere „Schwester“gemeinden hat von denen Johannes einen Gruß sendet.

b. Die Kinder deiner auserwählten Schwester: Dieser letzte Bezug auf die auserwählte Schwester und ihre Kinder erinnert uns daran, dass obwohl wir auf der Hut sein müssen vor falschen Lehrern, die wahren Nachfolger Jesu mehr sind als nur unsere Gruppe. Wenn wir es erlauben, dass unser Verlangen die Wahrheit zu verteidigen uns intolerant und lieblos werden lässt, hat Satan einen großen Sieg errungen.

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