1. Johannes 3 – Die Liebe Gottes und das Leben der Liebe
A. Die Bestimmung unserer Beziehung mit Gott.
1. (1) Die Herrlichkeit von Gottes Liebe.
Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Kinder Gottes heißen sollen! Darum erkennt uns die Welt nicht, weil sie Ihn nicht erkannt hat.
a. Seht welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Kinder Gottes heißen sollen: Nachdem er gerade das aus ihm geboren sein erwähnt hat, spricht Johannes in Erstaunen über diese Liebe, die uns zu Kindern Gottes macht. Er möchte, dass wir es betrachten – das ist es uns anschauen und aufmerksam studieren.
i. Es ist von großem Nutzen für den Christen einen guten, intensiven Blick auf die Liebe Gottes die uns erwiesen wurde zu werfen.
ii. Uns erwiesen hatspricht von vielen Dingen. Erstens spricht es von dem Ausmaß der Liebe Gottes für uns; es könnte in einer wörtlicher mit mit der wir überschüttet wurden übersetzt werden. Zweitens spricht es von der Art wie Gott Liebe gibt; erwiesen enthält den Gedanken einer einseitigen Gabe, statt einer Rückgabe für etwas Verdientes.
iii. Was ist es, das uns langsam darin macht Gottes Liebe zu glauben? Manchmal ist es Stolz, welcher fordert sich selbst als würdig der Liebe Gottes zu beweisen bevor er sie empfängt. Manchmal ist es Unglaube, der der Liebe Gottes nicht vertrauen kann, wenn er den Schmerz und die Verletzungen des Lebens sieht. Und manchmal braucht es einfach Zeit damit eine Person ein vollkommeneres Verständnis der Größe der Liebe Gottes gewinnt.
iv. Seht bedeutet, dass Gott diese Liebe sehen möchte und er sich nicht schämt sie uns zu zeigen. „‘Da,‘ sagt er, ‚ihr armen Leute, die mich lieben, ihr kranken Leute, ihr unbekannten, unbedeutenden Leute, ihr ohne Talent, ich habe es vor Himmel und Erde bekannt gemacht, und die Engel wissen es, dass ihr meine Kinder seid und ich mich eurer nicht schäme. Ich genieße die Tatsache, dass ich euch als Söhne und Töchter angenommen habe.“ (Spurgeon)
b. Dass wir Kinder Gottes heißen sollen: Die Größe dieser Liebe wird darin gezeigt, dass wir Kinder Gottes heißen. Als Gott auf die verlorene Menschheit herunterblickte, hätte er lediglich eine wohltätige Barmherzigkeit haben können, ein Mitleid mit unser Notlage, sowohl in diesem Leben wie in Ewigkeit. Mit einem bloßen Mitleid hätte er einen Rettungsplan darlegen können in dem der Mensch von der Hölle gerettet wird. Aber Gott ist weit darüber hinausgegangen, indem er uns Kinder Gottes nennt.
i. Wer nennt uns Kinder Gottes?
· Der Vater tut es („und ich will euch ein Vater sein, und ihr sollt mir Söhne und Töchter sein, spricht der Herr, der Allmächtige.“, 2. Korinther 6,18)
· Der Sohn tut es (… schämt er sich auch nicht sie Brüder zu nennen, Hebräer 2,11)
· Der Geist tut es (Der Geist selbst gibt Zeugnis mit unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind, Römer 8,16)
ii. Auf eine gewisse Weise ist dies ein total „unnötiger“ Segen, den Gott im Zuge der Errettung gibt und eine Demonstration seiner wahrhaftigen und tiefen Liebe zu uns. Wir können uns jemanden vorstellen, der jemandem hilft oder ihn rettet, aber nicht soweit geht ihn Teil seiner Familie zu machen – aber das ist es, was Gott für uns getan hat.
iii. Damit erlangen wir etwas Größeres in Jesus Christus als Adam jemals besessen hat. Wir haben nicht ein einziges Mal davon gelesen, dass Adam ein Kind Gottes genannt wurde, entsprechend der Bedeutung wie Johannes dieses Wort hier verwendet. Er war niemals als Sohn Gottes adoptiert in der Art und Weise so wie Gläubige das sind. Wir irren uns, wenn wir denken, dass die Erlösung nur eine Wiederherstellung dessen ist was mit Adam verloren ging; uns wir in Jesus mehr gegeben als Adam jemals hatte.
iv. Wenn wir wirklich Kinder Gottes sind, dann sollte sich das in unserer Ähnlichkeit mit unserem Vater und in unserer Liebe für unserer „Geschwister“ zeigen.
v. Es ist wichtig zu verstehen was es bedeutet ein Kind Gottes zu sein und dass nicht jeder ein Kind Gottes ist, in dem Sinn wie Johannes diesen Begriff hier verwendet. Gottes Liebe drückt sich in der Gabe Jesu für die Sünden der Welt aus (Johannes 3,16), aber das führt nicht dazu, dass die gesamte Menschheit zu Kindern Gottes wird so wie Johannes das hier meint. Hier spricht er von jenen welche die Liebe Jesu empfangen haben in einem Leben der Gemeinschaft mit und im Vertrauen auf ihn. Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben. (Johannes 1,12)
c. Darum erkennt uns die Welt nicht: Wegen unserer einzigartigen Abstammung von Gott sind wir Fremde gegenüber dieser Welt (oder sollten es sein).
i. Dies zeigt die große Gefahr eines Christentums, welches so hart arbeitet um der Welt zu zeigen wie ähnlich es der Welt sein kann; wir können nicht überrascht oder beleidigt sein herauszufinden, dass die Welt uns nicht erkennt.
d. Weil sie ihn nicht erkannt hat: Letztendlich sollten wir erwarten, dass die Welt uns so behandelt, wie sie ihn behandelt hat: Sie hat Jesus abgelehnt und Jesus gekreuzigt. Während es wahr ist, dass Jesus Sünder geliebt hat und sie in Scharen zu ihm gekommen sind, weil sie diese Liebe erkannten, müssen wir uns ins Gedächtnis rufen, dass es die Welt war, die geschrien hat: Kreuzige ihn!
2. (2) Die Bestimmung der Kinder Gottes
Geliebte, wir sind jetzt Kinder Gottes, und noch ist nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen aber dass wir ihm gleichgestaltet sein werden, wenn er offenbar werden wird; denn wir werden ihn sehen wie er ist.
a. Wir sind jetzt Kinder Gottes: Unser gegenwärtiger Stand ist klar aufgezeigt. Wir können wissen und eine Gewissheit haben, dass wir wirklich unter den Kindern Gottes sind. Römer 8,16 sagt uns, Der Geist selbstzeugt mit unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind. Wenn du ein Kind Gottes bist, hast du eine innere Gewissheit darüber.
b. Noch ist nicht offenbar geworden, was wir sein werden: Obwohl unser gegenwärtiger Stand klar ist, ist unsere zukünftige Bestimmung noch verborgen. Wir wissen nicht, in der Detailtreue wie wir es gerne würden, was aus uns in der jenseitigen Welt werden wird. In diesem Sinn können wir uns noch nicht einmal vorstellen wie wir in der Herrlichkeit sein werden.
i. „Was wir sind ist der Welt jetzt nicht offenbar, was wir sein werden ist uns jetzt noch nicht offenbar.“ (Stott)
ii. „Wenn ich so einen Ausdruck gebrauchen darf, dies ist nicht die Zeit für die Manifestation der Herrlichkeit eines Christen. Die Ewigkeit wird die Zeitperiode der vollständigen Entfaltung des Christen sein und für die sündlose Zurschaustellung seiner gottgegebenen Herrlichkeit. Hier muss er erwarten unbekannt zu sein, es ist im Jenseits, dass er als ein Sohn des großen Königs entdeckt werden soll.“ (Spurgeon)
c. Wir wissen aber, dass wir ihm gleichgestaltet sein werden, wenn er offenbar werden wird; denn wir werden ihn sehen wie er ist: Wir werden in Bezug auf unseren zukünftigen Status nicht vollständig im Dunkeln gelassen. Wenn Jesus uns offenbart wird, entweder durch sein Kommen für uns oder durch unser Kommen zu ihm werden wir ihm gleichgestaltet sein.
i. Die Bibel spricht von Gottes großem Plan für unser Leben auf diese Weise: Denn die er zuvor ersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Ebenbild seines Sohnes gleichgestaltet zu werden, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern (Römer 8,29). Gottes ultimatives Ziel mit unserem Leben ist uns so wie Jesus zu machen und hier spricht Johannes von der Erfüllung dieser Zielsetzung.
ii. Dies bedeutet nicht, dass wir aufhören wir selbst zu sein, voll der bestimmten Persönlichkeit und des Charakters den Gott uns gegeben hat. Der Himmel wird nicht wie das Nirvana des östlichen Mystizismus sein, in der jede Persönlichkeit in Gott aufgeht wie ein Tropfen im Ozean. Wir werden immer noch wir selbst sein, aber unser Charakter und unsere Natur wird vervollkommnet in das Bild von Jesu Vollkommenheit. Wir werden nicht „Klone“ von Jesus im Himmel sein.
iii. Der Christ sollte danach verlangen wie Jesus zu sein, aber erinnere dich daran, dass Gott niemals eine Person zwingen wird so wie Jesus zu sein, wenn sie das nicht will. Und dafür ist die Hölle da: Menschen, die nicht wie Jesus sein wollen. Die ernüchternde ewige Wahrheit ist: Gott gibt dem Menschen was er wirklich will. Wenn du wirklich wie Jesus sein willst, dann wird sich das in deinem Leben im Hier und Jetzt zeigen und es wird eine Tatsache in der Ewigkeit sein. Wenn du nicht wirklich wie Jesus sein möchtest, dann wird sich das auch in deinem Leben im Hier und Jetzt zeigen und es wird auch eine Tatsache in der Ewigkeit sein.
iv. Wir werden ihm gleichgestaltet sein: Das erinnert uns daran, dass obwohl wir jetzt in das Bild Jesu hineinwachsen, wir immer noch einen weiten Weg zu gehen haben. Keiner von uns wird fertig sein, bis wir Jesus sehen und erst dann werden wir ihm wirklich gleichgestaltet sein.
d. Wir werden ihn sehen wie er ist: Vielleicht ist dies die größte Herrlichkeit des Himmels: nicht persönlich verherrlicht zu werden, sondern in der frei und ohne Hindernis zugänglichen Gegenwart unseres Herrn zu sein.
i. Paulus sagt von unserem gegenwärtigen Wandel: Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunklen Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin (1. Korinther 13,12). Wenn wir heutzutage in einen guten Spiegel schauen ist das Bild deutlich zu erkennen. Aber in der Antike wurden Spiegel aus poliertem Metall hergestellt und das Bild war immer undeutlich und etwas verzerrt. Wir sehen Jesus jetzt nur auf eine vage, undeutliche Weise, aber eines Tages werden wir ihn in vollkommener Klarheit sehen.
ii. Der Himmel ist uns kostbar wegen vielen Gründen. Wir sehnen uns danach mit Geliebten zusammen zu sein, die vor uns abgeschieden sind und welche wir so innig vermissen. Wir sehnen uns danach mit den großen Männern und Frauen Gottes zusammen zu sein, die Jahrhunderte vor uns abgeschieden sind. Wir wollen auf den Straßen von Gold wandeln, die Perlentore sehen und die Engel, die Gott rund um den Thron Gottes Tag und Nacht anbeten. Hingegen, keines dieser Dinge, so kostbar wie sie sind, machen den Himmel wirklich zum „Himmel“. Was den Himmel zum Himmel macht ist die frei und ohne Hindernis zugängliche Gegenwart unseres Herrn, und ihn zu sehen wie er ist wird die großartigste Erfahrung unserer ewigen Existenz sein.
iii. Was werden wir sehen, wenn wir Jesus sehen? Offenbarung 1,13-16 beschreibt eine Vision von Jesus im Himmel: Er war gekleidet in ein langes Gewand mit einer goldenen [Brustplatte], sein Haupt und sein Haar waren weiß wie schneeweiße Wolle, seine Augen glühten wie Feuer, und seine Füße schienen wie die feinste Bronze im Ofen glüht. Seine Stimme hatte den Klang eines großen Wasserfalls, und ich sah, dass er in seiner rechten Hand sieben Sterne hielt. Ein scharfes, zweischneidiges Schwert kam aus seinem Mund, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne in ihrer Glut. (frei übersetzt nach der englischen J.B. Phillips Übersetzung). Dies ist nicht der gleiche Jesus, der auf dieser Erde gewandelt ist und wie ein normaler Mensch aussah.
iv. Zugleich wissen wir, dass Jesus im Himmel noch immer die gleichen Narben seines Leidens auf dieser Erde tragen wird. Nachdem Jesus von den Toten in seinem verherrlichten Körper auferstanden ist, hat sein Körper auf einzigartige Weise die Wundmale der Nägel in seinen Händen und das Wundmal an seiner Seite behalten (Johannes 20,24-29). In Sacharja 12,10 spricht Jesus prophetisch von dem Tag, an dem das jüdische Volk sich im zuwandte und ihn in Herrlichkeit sah: und sie werden auf mich sehen, den sie durchstochen haben, ja, sie werden um ihn klagen, wie man klagt um den eingeborenen [Sohn]. Sacharja 13,6 führt diesen Gedanken weiter: Und er wird zu ihm sagen: „Was sind das für Wunden in deinen Händen?“ – Und er wird antworten: „Die hat man mir geschlagen im Haus meiner Lieben!“
e. Dass wir ihm gleichgestaltet sein werden, denn wir werden ihn sehen wie er ist: Johannes verbindet ihn zu sehen wie er ist und unsere Transformation in Jesu Ebenbild. Wir können sagen, dass das gleiche Prinzip jetzt in diesem Augenblick gilt. In dem Ausmaß wie du Jesus siehst so wie er ist, in genau diesem Ausmaß gleichst du ihm in deinem Leben.
i. Wir können sagen, dass dies durch Reflexion geschieht. „Wenn ein Mensch in einen hellglänzenden Spiegel schaut, macht es ihn auch glänzend, denn er wirft sein eigenes Licht auf sein Angesicht; und in einer sehr viel wunderbareren Weise, wirft Christus, der ganz hellstrahlender Glanz ist, etwas von seinem Glanz auf uns.“ (Spurgeon)
3. (3) Unsere Bestimmung zu kennen reinigt unser Leben im Hier und Jetzt
Und jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat, reinigt sich, gleichwie auf Er rein ist.
a. Jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat, reinigt sich: Unsere ewige Bestimmung zu kennen und in dieser Hoffnungzu leben wird unser Leben reinigen. Wenn wir wissen, dass es unser Ziel ist mehr wie Jesus zu sein, führt das dazu, dass wir jetzt mehr wie Jesus sein wollen.
i. Die Erwartung, dass wir mit Jesus sein werden, und von der baldigen Wiederkunft Jesu Christi, kann einen wunderbar reinigenden Effekt auf unser Leben haben. Es führt dazu, dass wir bereit sein wollen und Jesus jetzt dienen und ihm wohlgefällig sein wollen.
b. Diese Hoffnung auf ihn: Letztendlich ist unsere Hoffnung nicht auf den Himmel gerichtet oder auf unsere eigene Herrlichkeit im Himmel. Unsere Hoffnung ist auf ihn gerichtet. Wir dürfen niemals unsere Hoffnung in andere Dinge setzen; nicht in eine Beziehung, auf Erfolg, auf wechselseitige Fonds, auf unsere Gesundheit, auf deine Besitztümer oder einfach nur auf dich selbst. Unsere einzige wirkliche Hoffnung ist die Hoffnung auf ihn.
B. Sünde – ein Angriff auf die Beziehung.
1. (4-5) Die Natur der Sünde und Jesu Werk der Entfernung unserer Sünde.
Jeder, der die Sünde tut, tut auch die Gesetzlosigkeit; und die Sünde ist Gesetzlosigkeit. Und ihr wisst, dass Er erschienen ist, um unsere Sünden hinwegzunehmen; und in ihm ist keine Sünde.
a. Sünde ist Gesetzlosigkeit: Johannes definiert Sünde an seiner tiefsten Wurzel. Sie ist eine Missachtung des Gesetzes Gottes, und darin enthalten ist eine Missachtung des Gesetzgebers, von Gott selbst.
i. Wir versagen oft im Kampf gegen die Sünde weil wir sie nicht als das bezeichnen was sie wirklich ist: Gesetzlosigkeit, ein Delikt gegen den großen Gesetzgeber Gott. Stattdessen, sagen wir Dinge wie „Falls ich irgend etwas Falsches getan habe …“ oder „Fehler wurden gemacht …“ und so weiter. Bezeichne sie als das was sie ist: Sünde und Gesetzlosigkeit. „Der erste Schritt in Richtung eines heiligen Lebens ist es die wahre Natur und Bosheit der Sünde zu erkennen.“ (Stott)
b. Ihr wisst, dass er erschienen ist, um unsere Sünden wegzunehmen: Johannes definiert hier die Mission Jesu Christi an seiner tiefsten Wurzel –um unsere Sünden wegzunehmen. Der Engel Gabriel verhieß Josef in Bezug auf Jesu Dienst: Du sollst ihm den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk erretten von ihren Sünden (Matthäus 1,21).
i. Jesus nimmt unsere Sünde weg in dem Sinn, dass er die Strafe für unsere Sünde auf sich nimmt. Das ist sofort vollendet, wenn man im Glauben zu Jesus kommt.
ii. Jesus nimmt unsere Sünden weg in dem Sinn, dass er die Macht der Sünde wegnimmt. Das ist ein kontinuierliches Werk in den Leben derer die Jesus nachfolgen.
iii. Jesus nimmt unsere Sünden weg in dem Sinn, dass er die Gegenwart der Sünde wegnimmt. Das ist ein Werk, dass vollendet werden wird, wenn wir in die Ewigkeit gehen und mit Jesus verherrlicht werden.
c. Er ist erschienen, um unsere Sünden wegzunehmen: Das ist das Werk Jesu in unserem Leben. Es ist ein Werk dem wir antworten müssen, aber es ist sein Werk in uns.
i. Wir können nicht die Strafe für unsere eigene Sünde wegnehmen. Es ist unmöglich uns selbst auf diese Weise zu reinigen. Wir müssen stattdessen das Werk Jesu, das er getan hat, indem er unsere Sünden weggenommen hat, empfangen.
ii. Wir können nicht die Macht der Sünde in unserem Leben wegnehmen. Das ist Sein Werk in uns, und wir antworten auf dieses Werk. Jemand der zu Jesus kommt, muss sich nicht zuerst selbst reinigen, aber er muss willig sein, dass er seine Sünde wegnimmt.
iii. Wir können nicht die Gegenwart der Sünde in unseren Leben wegnehmen. Das ist Sein Werk in uns, das letztendlich vollendet wird, wenn wir in ihm verherrlicht werden.
d. In ihm ist keine Sünde: Jesus hatte keine Sünde, die er wegbringen musste; daher konnte er unsere Sünde wegbringen, indem er sie auf sich selbst nahm.
2. (6) In Sünde bleiben oder in Gott bleiben
Wer in ihm bleibt, der sündigt nicht; wer sündigt, der hat ihn nicht gesehen und nicht erkannt.
a. Wer in ihm bleibt, sündigt nicht: Da Sünde Gesetzlosigkeit ist, eine Missachtung Gottes (1. Johannes 3,4), und da Jesus kam um unsere Sünde wegzunehmen (1. Johannes 3,5), und da in Jesus keine Sünde ist (1. Johannes 3,5), bedeutet in ihm zu bleibennicht zu sündigen.
i. Es ist sehr wichtig zu verstehen was die Bibel meint – und was sie nicht meint – wenn es heißt sündigt nicht. Nach der Zeitform des Verbs welches Johannes gebraucht, bedeutet sündigt nicht nicht einen Lebensstil von gewohnheitsmäßiger Sünde zu leben. Johannes hat uns schon in 1. Johannes 1,8 gesagt: Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. In 1. Johannes 1,8 zeigt die Grammatik, dass Johannes über gelegentliche Taten der Sünde spricht. Die Grammatik von 1. Johannes 3,6 weist darauf hin, dass Johannes von einem festgelegten andauernden Lebensstil der Sünde spricht. Johannes lehrt hier nicht die Möglichkeit von sündloser Perfektion.
ii. „Die Zeitform Präsens im griechischen Verb impliziert Gewohnheit, Kontinuität, ununterbrochene Abfolge“ (Stott); die NIV [Anmerkdung des Übersetzers: engl. Bibelübersetzung New International Version] hat den richtigen Sinn wenn es diese Verben mit Formulierungen übersetzt wie fährt weiter fort zu sündigen, sündigt fortlaufend weiter und er kann nicht weitermachen zu sündigen.
b. Wer in ihm bleibt, der sündigt nicht: Johannes Botschaft ist klar und in Übereinstimmung mit dem Rest der Schriften. Das sagt uns, dass ein Lebensstil von gewohnheitsmäßiger Sünde mit mit einem Leben des Bleibens in Jesus Christus unvereinbar ist. Ein wahrer Christ kann nur zeitweise in einem Lebensstil der Sünde sein.
i. Paulus Lehre in Römer 6 ist ein großartiges Beispiel dieses Prinzips. Er zeigt uns, dass wenn eine Person zu Jesus kommt, wenn ihre Sünden vergeben und Gottes Gnade ihr angeboten wird, sie radikal verändert wird – der alte Mensch ist tot, und der neue Mensch lebt. So ist es absolut unvereinbar für eine neue Schöpfung in Christus sich in gewohnheitsmäßiger Sünde wohlzufühlen; so ein Ort kann für den Christen nur vorübergehend sein.
ii. In mancher Hinsicht ist die Frage nicht: „Sündigst du oder nicht?“ Jeder einzelne von uns sündigt. Die Frage ist: „Wie reagierst du, wenn du sündigst? Gibst du dem Muster der Sünde nach und lässt zu dass sie deinen Lebensstil beherrscht? Oder bekennst du deine Sünde demütig und kämpfst dagegen mit der Kraft, die Jesus geben kann, an?
iii. Deshalb ist es so schmerzhaft zu sehen, wenn Christen für ihre Sünde Ausreden haben und sie nicht demütig bekennen. Es sei denn, dass sich um die Sünde voll und ganz gekümmert wird, wird sie zu einem Muster der Sünde beitragen, die bald ihr Lebensstil werden könnte – vielleicht ein verborgener Lebensstil, aber nichtsdestotrotz ein Lebensstil.
iv. Was wichtig ist, ist, dass wir niemals einen „Friedensvertrag“ mit der Sünde unterschreiben. Wir blinzeln der Gegenwart der Sünde niemals zu und oder entschuldigen sie indem wir sagen „Jeder hat seine eigenen sündigen Bereiche, und dies ist meiner. Jesus versteht das.“ Das geht vollständig gegen alles was wir in Jesus sind und das Werk, das er in unserem Leben getan hat.
c. Wer sündigt hat ihn nicht gesehen und ihn nicht erkannt: Einen Lebensstil von gewohnheitsmäßiger Sünde zu leben, ist zu beweisen dass du ihn nicht gesehen hast (in einer gegenwärtigen Bedeutung des letztendlichen „ihn sehen“ welches in 1. Johannes 3,2 erwähnt ist) und dass du ihn nicht erkannt hast. Es gibt einige Leute, die so großartig und so wunderbar sind, dass sie zu sehen oder sie zu kennen dein Leben für immer verändern wird. Jesus ist diese Art von Person.
3. (7) Gerechtigkeit wird sich im Leben einer Person zeigen
Kinder, lasst euch von niemand verführen! Wer die Gerechtigkeit übt, der ist gerecht, gleichwie Er gerecht ist.
a. Lasst euch von niemand verführen: Dies zeigt uns, dass Johannes gegen eine Verführung schrieb, welche die Christen in seiner Zeit bedrohte.
b. Wer die Gerechtigkeit übt, der ist gerecht: Johannes erlaubte uns nicht eine religiöse Gerechtigkeit von einem Leben der Gerechtigkeit zu trennen. Wenn wir gerecht gemacht sind durch unseren Glauben an Jesus Christus (Römer 3,22), wird das durch unsere gerechten Leben gesehen werden.
i. Die wichtigste Sache, die eine Person jemals machen kann, ist sicherzugehen, dass sie gerecht vor Gott ist. Das bedeutet einfach, dass er in der rechten Stellung vor Gott ist. Es ist mehr als zu sagen: „Nicht schuldig.“ Es ist mehr als zu sagen: „Nicht schuldig und in der rechten Stellung.“ Es redet von der Gegenwart der Guten, nicht nur von der Abwesenheit des Bösen.
ii. Johannes sagt nicht, dass wir gerecht gemacht werden durch unsere eigenen gerechten Taten – die Bibel lehrt eindeutig, dass wir gerecht gemacht sind durch Glauben an Jesus Christus – doch diese Gerechtigkeit in Jesus wird in unseren Leben sichtbar werden.
iii. Offenbar gab es solche, die lehrten, dass du gerecht vor Gott sein könntest ohne einen Beweis von Gerechtigkeit in deinem Leben zu haben – Johannes weist diese Vorstellung zurück. Charles Spurgeon sagte es gut: „Die Gnade, die mein Leben nicht verändert, wird meine Seelenicht retten.“
c. Gleichwie Er gerecht ist: Wir können Leben leben, die von Gerechtigkeitgekennzeichnet sind, nicht von Sünde, weil uns die Gerechtigkeit Jesu gegeben wurde und Er gerecht ist. Wir haben die Quelle, wir müssen gerecht leben!
4. (8-9) Die Wurzel der Sünde und die Wurzel der Gerechtigkeit
Wer die Sünde tut, der ist aus dem Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang an. Dazu ist der Sohn Gottes erschienen, dass er die Werke des Teufels zerstöre. Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist.
a. Wer die Sünde tut, der ist aus dem Teufel: Menschen, die auf gewohnheitsmäßiger Sünde fest beharren, sind nicht Gottes Kinder – sie sind aus dem Teufel, und Jesus kam um die Werke des Teufels zu zerstören und uns von unserer Gefangenschaft dem Teufel gegenüber zu befreien.
i. „Nun, arbeiten Sie unter keiner falschen Annahme, werter Herr. „Wer die Sünde tut, ist aus dem Teufel“. Es bringt nichts Ausflüchte und Entschuldigungen vorzubringen; wenn Sie ein Liebhaber der Sünde sind, sollen Sie dorthin gehen wo Sünder hinkommen. Wenn Sie, der nach dieser Mode leben, sagen, dass Sie an das kostbare Blut Christi geglaubt haben, glaube ich Ihnen nicht, werter Herr. Wenn Sie einen wahren Glauben an das kostbare Blut hätten, würden Sie Sünde hassen. Falls Sie es wagen zu sagen, dass Sie auf die Sühnung vertrauen während Sie in Sünde leben, dann lügen Sie, werter Herr; Sie vertrauen nicht auf die Sühnung, denn wo ein echter Glaube an das Sühnopfer ist, reinigt es den Menschen und bewegt ihn dazu die Sünde zu hassen, die das Blut des Erlösers vergoss.“ (Spurgeon)
b. Dazu ist der Sohn Gottes erschienen, dass er die Werke des Teufels zerstöre: Johannes gab uns einen Grund in 1. Johannes 3,5 warum Jesus gekommen ist (Er ist erschienen um unsere Sünden hinwegzunehmen). Jetzt gibt uns Johannes einen weiteren Grund: dass er die Werke des Teufels zerstöre.
i. Wir können uns vorstellen wie das Herz Gottes über die Zerstörung, welche der Teufel über diese Erde gebracht hat, trauert und darüber, dass der Mensch dem Teufel erlaubt hat, das alles zu tun. Jesus kam um all dem Einhalt zu gebieten indem er den Teufel durch Sein Leben, Sein Leiden, Seinen Tod und Seine Auferstehung überwand.
ii. Beachte das Ziel Jesu: die Werke des Teufels zu zerstören. Nicht um sie zu neutralisieren, sich um sie zu lindern oder zu begrenzen. Jesus möchte die Werke des Teufels zerstören!
iii. Viele Menschen haben unnötigerweise Angst vor dem Teufel und fürchten sich was er gegen sie tun könnte. Wenn sie nur wüssten, dass wenn wir in Jesus wandeln, der Teufel vor uns Angst hat! Wenn wir in Jesus wandeln, helfen wir darin und sehen zu wie Er die Werke des Teufels zerstört!
c. Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm: Der Wandel von aus dem Teufelzu sein zu Kinder Gotteszu sein, kommt wenn wir von Gott geborenwerden; wenn das passiert, stirbt unsere alte Natur, die instinktiv nach der Rebellion Adams geprägt ist – und wir werden mit einer neuen Natur beschenkt, die instinktiv nach dem Gehorsam Jesu Christi geprägt ist.
i. Johannes stellt hier schlicht heraus was es bedeutet wiedergeboren zu sein. Es bedeutet, dass ein Wandel in unser Leben kommt – es ist ein Wandel, der sich auf jedes Gebiet unseres Lebens auswirken wird, wenn wir in Christus wachsen, aber es ist ein echter, beobachtbarer Wandel.
ii. Es ist die gleiche Botschaft, die Paulus predigte, der sagte, dass wir als Gläubige was den früheren Wandel betrifft, den alten Menschen ablegen [sollen], der sich wegen der betrügerischen Begierden verderbte, und wir sollen den neuen Menschen anziehen, der nach Gott geschaffen ist in wahrhafter Gerechtigkeit und Heiligkeit (Epheser 4,22 und 24).
d. Tut nicht Sünde … er kann nicht sündigen: Tut nicht Sündeundkann nicht sündigenhaben beide die gleiche Verb-Zeitform wie der sündigt nicht in 1. Johannes 3,6 und bedeuten eine kontinuierliche Praxis von gewohnheitsmäßiger Sünde. Johannes sagt uns, dass wenn wir wiedergeboren werden – in die Familie Gottes hinein – dass dann eine echte Veränderung in unserer Beziehung zur Sünde geschieht.
C. Hass: Ein Angriff auf die Beziehung.
1. (10) Zwei unentbehrliche Dinge: gerechter Lebenswandel und Liebe für die Brüder.
Daran sind die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels offenbar: Jeder, der nicht Gerechtigkeit übt, ist nicht aus Gott, ebenso wer seinen Bruder nicht liebt.
a. Die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels:Johannes hat das Konzept ein Kind Gottes zu sein bereits eingeführt (1. Johannes 3,1 dass wir Kinder Gottes heißen sollen und 1. Johannes 3,9 aus Gott geboren). Er hat bereits von einigen geschrieben, die aus dem Teufel sind (1. Johannes 3,8). Aber hier macht er es deutlich: Einige sind die Kinder Gottesund einige sind die Kinder des Teufels.
i. Johannes verbringt keine Zeit damit die Existenz des Teufels zu beweisen oder zu erklären. Er weiß, dass die Realität des Teufels ein biblischer Fakt ist. Manche heutzutage mangeln an Weisheit des Johannes und leugnen entweder die Existenz des Teufels oder sie sind besessen von der Thematik des Teufels.
ii. Manche mögen denken, dass Johannes viel zu harsch ist, wenn er sagt, dass einige Kinder des Teufels sind, weil sie annehmen, dass Johannes vielleicht Menschen nicht so liebte wie Jesus es tat. Aber Jesus hat Menschen in Johannes 8,41-45 auch Kinder des Teufels genannt. In diesem Textabschnitt ist Jesu Kernpunkt wichtig: Er etablierte das Prinzip, dass unsere geistliche Elternschaft unsere Natur und unser Schicksal bestimmt. Wenn wir wiedergeboren werden und Gott als unseren Vater haben, wird sich das in unserer Natur und in unserem Schicksal zeigen. Aber wenn unser Vater der Teufel oder Adam ist, wird sich das auch in unserer Natur und in unserem Schicksal zeigen – so wie es sich in diesen Gegnern Jesu zeigte.
b. Sind …offenbar: Johannes gab einen simplen – aber nicht einfachen – Weg um zu identifizieren wer die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels sind. Jeder, der nicht Gerechtigkeit übt ist nicht aus Gott, ebenso wer seinen Bruder nicht liebt.
i. Diese beide sind unentbehrlich. Gerechtigkeit ohne Liebe macht einen zum religiösen Pharisäer, und Liebe ohne Gerechtigkeit macht einen zu einem Partner im Bösen.
ii. Wie sind Gerechtigkeit und Liebe in „Balance“? Sie sind es nicht. Wir sollen niemals auf Kosten von Gerechtigkeit lieben, und wir sollen niemals auf Kosten von Liebe gerecht sein. Wir suchen nicht nach einer Balance zwischen den beiden, weil sie keine Gegensätze sind. Echte Liebe ist die größte Gerechtigkeit und echte Gerechtigkeit ist die größte Liebe.
iii. Liebe und Gerechtigkeit sind beide am perfektesten in dem Wesen Jesu dargestellt. Er war sowohl gerecht als auch vollkommen liebend.
2. (11) Die Notwendigkeit einander zu lieben
Denn das ist die Botschaft, die ihr von Anfang an gehört habt, dass wir einander lieben sollen.
a. Das ist die Botschaft, die ihr von Anfang an gehört habt: Johannes hat den Befehl zu lieben schon als das Wort, dass ihr von Anfang an gehört habt (1. Johannes 2,7) herausgestellt. Indem er sich an diese Botschaft einander zu lieben erinnerte, erinnerte er sich an das Gebot Jesu in Johannes 13,34.
b. Dass wir einander lieben sollen: Die grundlegende christliche Botschaft hat sich nicht verändert. Vielleicht haben manche gedacht, dass weil Christen über eine „persönliche Beziehung mit Jesus Christus“ reden, dass nur wir und Jesus von Bedeutung sind. Aber wie wir andere behandeln – wie wir einander lieben – ist wirklich von Bedeutung vor Gott.
3. (12) Ein Beispiel von Hass: Kain.
Nicht wie Kain, der aus dem Bösen war und seinen Bruder erschlug. Und warum erschlug er ihn? Weil seine Werke böse waren, die seines Bruders aber gerecht.
a. Nicht wie Kain:Als ein negatives Beispiel präsentiert uns Johannes Kain, der nicht in der richtigen Beziehung mit Gott stand (seine Werke waren böse) und der seinen Bruder hasste. Wenn zwei Kinder Gottes da sind, die beide zu Gott in der richtigen Beziehung stehen, dann wird dort Liebe sein.
b. Der aus dem Bösen war: Kain ist ein gutes Beispiel für Versagen in der Liebe.
i. Wir können voraussetzen, dass Kain eine gottesfürchtige Erziehung erlebt hat, die ihn darauf vorbereitet haben sollte zu lieben, aber er entschied sich das nicht zu tun.
ii. Kains Ungehorsam rührte von einem Mangel an Glauben her (Hebräer 11,4), was als Erstes in Ungehorsam und im Weiteren in Hass mündete.
iii. Kains Ungehorsam und Hass war begründet in Stolz (1. Mose 4,5).
iv. Kains Ungehorsam und Hass machten ihn elend (1. Mose 4,5).
v. Kain schlug die Warnung, die Gott ihm gab in den Wind, und gab der Sünde des Hasses nach (1.Mose 4,6-7).
vi. Kains Sünde des Hasses führte zu einer Aktion gegen denjenigen, den er hasste (1. Mose 4,8).
vii. Kain war in Bezug auf seine Sünde des Hasses ausweichend und versuchte sie zu verbergen. Aber Gott fand alles heraus (1.Mose 4,9).
4. (13-15) Liebe als der Beweis der neuen Geburt
Verwundert euch nicht, meine Brüder, wenn euch die Welt hasst! Wir wissen, dass wir aus dem Tod zum Leben gelangt sind, denn wir lieben die Brüder. Wer den Bruder nicht liebt, bleibt im Tod. Jeder, der seinen Bruder hasst ist ein Mörder; und ihr wisst, dass kein Mörder ewiges Leben bleibend in sich hat.
a. Verwundert euch nicht:Wir sollten nicht überrascht sein, wenn die Welt uns hasst; aber wir sollten überrascht sein, wenn Hass im Leib Christi untereinander vorhanden ist.
b. Wir wissen: Johannes besteht darauf, dass der Gläubige zu einer echten Gewissheit kommen kann. „Ich habe gehört, dass gesagt wurde, von denen die für Philosophen gehalten werden wollen, dass wir in der Religion glauben müssen, aber nicht wissen können. Ich bin mir nicht im Klaren darüber welchen Unterschied sie zwischen Wissen und Glauben sehen, noch habe ich Interesse nachzufragen; weil ich darauf bestehe, dass wir in den Angelegenheiten bezüglich der Religion wissen; in den Angelegenheiten Gottes glauben und wissen wir.“ (Spurgeon)
c. Wir wissen, dass wir aus dem Tod zum Leben gelangt sind: Eine Liebe für das Volk Gottes ist ein grundsätzliches Kennzeichen der Wiedergeburt. Wenn diese Liebe in unseren Leben nicht offensichtlich ist, kann unsere Errettung bezweifelt werden. Wenn sie präsent ist, gibt sie uns Gewissheit.
i. Wir können durch unsere Liebe für andere Christen wissen, dass wir aus dem Tod zum Leben gelangt sind. Der Ort des Hasses, der Eifersucht, der Bitterkeit an dem du dich befindest ist ein Ort des Todes. Du musst vom Todzum Leben gelangen.
ii. Das bedeutet zwei Dinge zu wissen. Erstens wissen wir, dass wir tot waren. Zweitens wissen wir, dass wir vom Tod zum Lebengelangt sind. Vom Tod zum Leben zu gelangen ist das Umgekehrte des Normalen. Wir alle erwarten vom Leben zum Tod zu gelangen; aber in Jesus können wir es umkehren.
iii. Das spricht hinein in unser Streben nach Gemeinschaft. Wenn wir die Brüder lieben, werden wir bei ihnen sein wollen – und selbst wenn wir durch lieblose Brüder geschlagen und verwundet wurden, wird da immer noch etwas in uns sein, dass uns zurückzieht in die Gemeinschaft mit den Brüdern, die wir lieben.
iv. „Liebst du sie um Christi willen? Sagst du zu dir selbst: „Das ist einer von Christi Leuten; das ist einer der Christi Kreuz trägt; das ist einer, der Kinder Gottes; daher liebe ich ihn, und habe Freude an der Gemeinschaft mit ihm.“ Dann ist das ein Beweis, dass du nicht von der Welt bist.“ (Spurgeon)
d. Jeder, der seinen Bruder hasst ist ein Mörder: Unseren Bruder zu hassen bedeutet ihn in unseren Herzen zu ermorden. Obwohl wir die Aktion nicht ausführen mögen (durch Feigheit oder Furcht vor Strafe), wünschen wir uns den Tod dieser Person. Oder, durch Ignorieren einer anderen Person, mögen wir sie behandeln als seien sie tot. Hass kann sich passiv oder aktiv zeigen.
i. Johannes scheint, die Lehre Jesu aus der Bergpredigt hinsichtlich der wahren Erfüllung des Gesetzes im Sinn gehabt zu haben (Matthäus 5,21-22).
ii. „Im Herzen ist da kein Unterschied; zu hassen heißt zu verachten, von der Beziehung abzuschneiden, und Mord ist einfach die Ausführung dieser Einstellung.“ (Baker)
iii. „Jeder Mensch, der einen anderen hasst, hat das Gift des Mordes in seinen Venen. Er mag niemals wirklich die tödlichen Waffen in seine Hand nehmen und Leben zerstören; aber wenn er wünscht, dass sein Bruder aus dem Weg geschafft würde, wenn er froh wäre, wenn keine solche Person existieren würde, beläuft sich dieses Gefühl zu Mord im Urteil Gottes.“ (Spurgeon)
e. Ihr wisst, dass kein Mörder ewiges Leben bleibend in sich hat: In der Praxis des Mordes zu leben – oder einen Lebensstil des gewohnheitsmäßigen Hasses auf unsere Brüder zu führen – ist ein Zeichen, dass wir nicht das ewige Leben bleibend in uns haben, dass wir nicht wiedergeboren sind.
i. Es gibt viele Menschen für die Christsein „keines der oben“ genannten Dinge bedeutet. Sie halten sich selbst für Christen, weil sie nicht Moslems oder Juden oder Buddhisten oder Atheisten sind. Aber ein Christ zu sein ist niemals eine „keines der oben“ genannte Sache“.
ii. Ein Christ zu sein bedeutet mehr als zu sagen: „Ich bin ein Christ.“ Es gibt tatsächlich einige, die behaupten Christen zu sein und es nicht sind. Wie können wir wissen, ob wir einer von diesen sind? Johannes Erwiderung war beständig und einfach. Es gibt drei Tests um zu prüfen, ob es sich um einen echten Christen handelt: Der Wahrheitstest, der Liebestest und der moralische Test. Wenn wir glauben, dass das was die Bibel lehrt wahr ist, wenn wir anderen die Liebe Jesu erweisen, und wenn unser Wandel verändert wurde und immer mehr wie Jesus wird, dann kann unsere Behauptung Christ zu sein sich als wahr erweisen.
D. Was Liebe ist und wie wir einander lieben sollten.
1. (16) Die objektive Realität der Liebe und wie sie sich in unseren Leben zeigt.
Daran haben wir die Liebe erkannt, dass Er sein Leben für uns hingegeben hat; auch wir sind es schuldig, für die Brüder das Leben hinzugeben.
a. Daran haben wir die Liebe erkannt: Was ist Liebe? Wie wir Liebe definieren ist wichtig. Wenn wir Liebe in der falschen Art und Weise definieren, dann besteht entweder jeder den Liebestest oder jeder fällt beim Liebestest durch. Um das biblische Konzept von der Liebe zu verstehen, sollten wir damit beginnen zu verstehen welche Wörter die alten Griechen für Liebe verwendet haben, die uns die ursprüngliche Sprache des Neuen Testamentes gegeben haben.
i. Eros war ein Wort für Liebe. Es beschrieb, wie wir von dem Wort selbst erahnen können erotische Liebe. Es bezog sich auf sexuelle Liebe.
ii. Storge war das zweite Wort für Liebe. Es bezog sich auf Familienliebe, die Art von Liebe, die zwischen einem Elternteil und einem Kind vorhanden ist, oder zwischen Familienangehörigen allgemein.
iii. Philia ist das dritte Wort für Liebe. Es sprach von einer brüderlichen Freundschaft und Zuneigung. Es ist die Liebe von tiefer Freundschaft und Partnerschaft. Philia Liebe mag beschrieben werden als die größte Art von Liebe, zu welcher man ohne Gottes Hilfe fähig ist.
iv. Agape ist das vierte Wort für Liebe. Es beschrieb eine Liebe ohne Veränderung. Es ist eine selbst-gebende Liebe, die gibt ohne zu verlangen oder Rückzahlung zu erwarten. Es ist eine so große Liebe, dass sie den nicht liebenswerten oder denen, die in den Augen anderer kein Gefallen finden gegeben werden kann. Es ist Liebe, die selbst dann liebt, wenn sie abgelehnt wird. Agape Liebe gibt und liebt weil sie lieben möchte; sie verlangt oder erwartet keine Rückzahlung als Antwort auf die gegebenen Liebe – sie gibt weil sie liebt, sie liebt nicht um zu empfangen.
v. Viele Menschen bringen diese 4 Liebesbegriffe durcheinander und sind als Resultat am Ende sehr verletzt. Oft wird eine Person einer anderen Person sagen „Ich liebe dich“ und meint damit eine Art von Liebe, aber die andere Person glaubt sie meint eine andere Art von Liebe. Oft hat ein Mann einer Frau gesagt: „Ich liebe dich“, wenn er in Wirklichkeit eine selbstsüchtige Liebe ihr gegenüber hatte. Sicher, da waren starke Gefühle im Herzen – aber es waren Gefühle, die etwas von der anderen Person habenwollten.
vi. „Es ist wahr, du kannst zu einem Mädchen sagen ‚Ich liebe dich‘, aber was du wirklich meinst ist etwa dies: „Ich möchte etwas haben. Nicht dich, aber etwas von dir. Ich habe keine Zeit zu warten. Ich möchte es sofort.“ … Das ist das Gegenteil von Liebe, denn Liebe möchte geben. Liebe möchte den anderen glücklich machen und nicht sich selbst. (Walter Trobisch in Ich liebte ein Mädchen, zitiert von Boice)
b. Daran haben wir die Liebe erkannt, dass Er sein Leben für uns hingegeben hat: Echte Liebe wird nicht einfach nur „gefühlt“ als Gefühl im Innern; sie wird demonstriert – und die ultimative Demonstration war die Hingabe Jesu am Kreuz.
i. Der genau gleiche Gedanke wurde von Paulus in Römer 5,8 ausgedrückt: Gott aber beweist seine Liebe zu uns dadurch, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.
ii. Es ist nicht der Tod Jesu selbst, der die ultimative Demonstration der Liebe ist; es ist der Tod Jesu zusammen damit was er für uns bewirkt, das den Inbegriff der Liebe verkörpert. Wenn ich auf einem Landungssteg bin und ein Mann ins Wasser springt und ertrinkt, und mit seinem letzten Atemzug schreit „Ich gebe mein Leben für dich!“ kann ich das nicht wirklich als einen Akt der Liebe verstehen – es scheint einfach nur seltsam zu sein. Aber wenn dieser Mann ins Wasser springt um mich vom Ertrinken zu retten und sein eigenes Leben gibt damit ich überleben möge, dann kann ich in einer vollkommenen Weise verstehen wie die Hingabe seines Lebens eine große Tat der Liebe war.
iii. In einer Predigt mit dem Titel „Der Tod Christi für sein Volk“ hat Charles Spurgeon drei Punkte aus diesem großen Satz abgeleitet.
Wie groß müssen unsere Sünden gewesen sein
Wie groß muss seine Liebe gewesen sein
Wie sicher der Gläubige in der Liebe Christi ist
c. Daran haben wir die Liebe erkannt: Auf eine Art und Weise würden wir gar nicht wissen worum es in der Liebe geht, wenn das Werk Jesu am Kreuz nicht geschehen wäre. Wir haben eine angeborene Fähigkeit die wahre Bedeutung der Liebe zu pervertieren und alle Arten von Dingen zu suchen unter dem Deckmantel der Suche nach Liebe.
i. Die Natur kann uns viele Dinge über Gott lehren. Sie kann uns seine Weisheit, seine Intelligenz, seine große Macht zeigen. Aber die Natur in und aus sich selbst heraus lehrt uns nicht, dass Gott ein Gott der Liebe ist. Der Tod von Gott dem Sohn, Jesus Christus war notwendig, um das letztendlich für uns zu demonstrieren.
ii. David Scott Crother starb an AIDS Anfang des Jahres 1993, aber nicht bevor er seine nicht mit Namen genannte Partnerin angesteckt hatte, die Crother dann verklagte. Die Frau sagte in einem Interview: „Das ist kein Angriff. Das ist Mord … Alles was ich wollte ist jemanden der mich liebt und jetzt werde ich dafür sterben. Ich denke nicht, dass ich dafür sterben sollte.“ Wir alle haben dieses Verlangen nach Liebe, aber wir suchen in den falschen Wegen und an den falschen Orten danach.
d. Auch wir: Da wir mit dem gleichen Mandat gesendet wurden, mit dem Jesus gesandt wurde, müssen wir unsere Liebe demonstrieren, indem wir für die Brüder unser Leben niederlegen. Jesu Worte Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch (Johannes 20,21) scheinen in Johannes Ohren zu klingen.
i. Stott über hat hingegebenund hingeben: „Es scheint nicht so sehr das niederlegen, sondern das zur Seite legen von etwas wie Kleidung zu beinhalten … Es wird, tatsächlich, in Johannes 13,4 verwendet wo Christus sein Obergewand auszieht. [Betonung hinzugefügt]
e. Wir sind es schuldig, für die Brüder das Leben hinzugeben:Der Fokus ist hier darauf die Brüderzu lieben. Natürlich sind wir auch berufen unsere Feinde und diejenigen, die uns hassen zu lieben (Matthäus 5,44), aber Johannes ruft uns zu einem einfacheren Test – falls wir nicht einmal unsere Brüder lieben können, was für eine Art von Christen sind wir?
f. Das Leben hinzugeben: Johannes erinnert uns auch, dass Liebe und ihre Demonstration oft mit Opfer verbunden sind – das Niederlegen unserer Leben für andere. Uns zu wünschen liebevoller zu sein wird nicht ausreichen, weil diese Haltung nicht dort ein Opfer erbringt, wo es notwendig ist.
i. Und wenn wir die Analogie von Jesu Liebe für uns als Beispiel nehmen, manchmal wird uns der Preis der Liebe das Gefühl geben, dass wir sterben – aber das ist es was es bedeutet dein Leben hinzugeben. „Liebe bedeutet ‚Nein‘ zu seinem eigenen Leben zu sagen, damit jemand anderes leben kann.“ (Marshall)
ii. Wir betrachten uns oft als bereit unsere Leben in einer großartigen dramatischen, heldenhaften Geste hinzugeben; aber die meisten von uns, beruft Gott uns unser Leben Stück für Stück hinzugeben, nach und nach in kleinen aber wichtigen Arten und Weisen jeden Tag.
iii. Einfach ausgedrückt, sagt uns Johannes, dass wir die gleiche Sache tun sollen von der wir in Philliper 2,3-4 lesen:Tut nichts aus Selbstsucht oder nichtigem Ehrgeiz, sondern in Demut achte einer den anderen höher als sich selbst. Jeder schaue nicht auf das Seine, sondern jeder auf das des anderen.
2. (17-18) Was es heißt im echten Leben zu lieben .
Wer aber die Güter dieser Welt hat und seinen Bruder Not leiden sieht und sein Herz vor ihm verschließt – wie bleibt die Liebe Gottes in ihm? Meine Kinder, lasst uns nicht mit Worten lieben noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit.
a. Lasst uns nicht mit Worten lieben noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit: Johannes erlaubt uns nicht einfach nur über die Liebe zu sprechen; echte Liebe wird in Taten demonstriert (obwohl sie oft auch in unseren Gefühlen vorhanden ist).
b. Und verschließt sein Herz vor ihm – wie bleibt die Liebe Gottes in ihm? Wenn du imstande bist die Bedürfnisse eines Bruders zu erfüllen und du nichts unternimmst um diese Bedürfnisse zu erfüllen, wie kannst du dann sagen, dass du diesen Bruder liebst? Wie bleibt Gottes Liebe in dir?
i. „Hier ist ein Test dieser Liebe; wenn wir nicht unser Brot mit den Hungrigen teilen, würden wir mit Sicherheit nicht unser Leben für sie niederlegen. Welche Liebe für die Menschheit wir auch immer vorspiegeln mögen, wenn wir nicht wohltätig und mildtätig sind, lügen wir entgegen unserer Profession.“ (Clarke)
ii. Was ist die Grenze dieser Art von Liebe? Die einzige Grenze ist diejenige, welche die Liebe selbst auferlegt. Wenn man einer Person gibt, indem man sein wahrgenommenes oder direktes Bedürfnis stillt und diese Gabe ihm schadet anstatt ihm zu nützen – dann ist eine Tat der Liebe ihm nicht das zu geben, worum er bittet, sondern ihm das zu geben was er wirklich braucht.
c. Meine Kinder, lasst uns nicht mit Worten lieben noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit: Wir können Liebe durch Gerede ersetzen – darüber zu sprechen, den Bedürfnissen von Menschen zu begegnen anstatt sie wirklich zu stillen.
i. Stott der Lewis zitiert: „Es ist leichter über die Menschheit mit einem großen M enthusiastisch zu sein als individuelle Männer und Frauen zu lieben, besonders diejenigen, die uninteressant, ärgerlich, verdorben oder sonst irgendwie unattraktiv sind. Alle im Allgemeinen zu lieben mag eine Ausrede dafür sein, niemanden speziell zu lieben.“
3. (19-21) Die Gewissheit, welche diese Liebe bringt.
Und daran erkennen wir, dass wir aus der Wahrheit sind, und damit werden wir unsere Herzen vor ihm stillen, dass, wenn unser Herz uns verurteilt, Gott größer ist als unser Herz und alles weiß. Geliebte, wenn unser Herz uns nicht verurteilt, dann haben wir Freimütigkeit zu Gott;
a. Unsere Herzen vor ihm stillen: Wenn wir diese Liebe in unseren Leben am Werk sehen, dann können wir wissen, dass wir aus der Wahrheit sind – und dies bringt Gewissheit in unsere Herzen vor Gott, dass wir in ihm stehen.
i. Gayle Erwin erzählt eine wundervolle Geschichte über einen Mann, den er kannte als er ein kleiner Junge war. Der Name des Mannes war Jake und er war der gemeinste und betrunkenste Mann in der Stadt. Er kam von Zeit zu Zeit in die Kirche, aber nur um die Ältesten zusammenzuschlagen. Eines Mittwochabends kam Jake zur Kirche – aber nicht um jemanden zusammenzuschlagen. Bemerkenswerterweise gab Jake sein Leben Jesus. Er ging den Mittelgang der kleinen Kirche entlang und kniete am Altar nieder. Am nächsten Abend war ein weiteres Treffen in der Kirche und der Pastor fragte, ob jemand mitteilen wollte was Gott in ihrem Leben tut. Jake stand auf und sagte: „Ich habe etwas zu sagen. Letzte Nacht als ich hierher kam hasste ich euch Leute.“ Köpfe nickten in Zustimmung. „Aber etwas ist mit mir passiert und ich verstehe es nicht, aber heute Abend liebe ich euch.“ Und obwohl er nur einen Zahn hatte, hatte er ein breites Lächeln auf dem Gesicht. Dies ist eine wundervolle Versicherung, dass wir wiedergeboren sind.
ii. Gewissheit ist essentiell – wer will warten bis es zu spät ist um zu wissen, ob man wirklich gerettet ist oder nicht?
b. Werden wir unsere Herzen vor ihm stillen: Unsere Gewissheit ist zweifach. Erstens weiß Gott schon alles über dich und Er liebt dich, Er kümmert sich um dich, Er sehnt sich nach dir; zweitens weißGott alle Dinge, und weiß wer wir wirklich in Jesus Christus sind. Wenn wir wiedergeboren sind, dann ist das wahre Ich, dasjenige, das im Bild Jesu Christi geschaffen ist.
c. Dass, wenn unser Herz uns verurteilt, Gott größer ist als unser Herz und alles weiß: Aber was wenn wir in Liebe gewandelt sind und unser Herz uns immer noch vor Gott verurteilt? Johannes versichert uns, dass Gott größer ist als unser Herz, und er erinnert uns, dass wir unsere Beziehung zu Gott nicht allein darauf gründen können wie wir uns in seiner Gegenwart fühlen.
i. Verdammnis kann in uns aufkommen, die nichts mit unserem Stand vor Gott zu tun hat. Es kann das Werk des Feindes unserer Seelen sein (der nach Offenbarung 12,10 die Brüder verklagt), oder das Werk eines überaktiven Gewissens. In solchen Zeiten, vertrauen wir darauf, was Gottes Wort über unseren Stand sagt, nicht darauf wie wir über diese Sache fühlen.
ii. „Manchmal verurteilt uns unser Herz, aber indem es das tut, gibt es ein falsches Urteil ab und dann haben wir die Genugtuung den Fall einem höheren Gericht vorzulegen, denn ‚Gott ist größer als unser Herz und kennt alle Dinge.‘“ (Spurgeon)
d. Geliebte, wenn unser Herz uns nicht verurteilt, dann haben wir Freimütigkeit zu Gott: Doch wenn wir in Gemeinschaft mit Gott sind und uns unser Herz nicht verurteilt, wissen wir, dass wir Freimütigkeit Gott gegenüber und unserem Stand ihm gegenüber haben können.
i. Wenn jemand in wahrer Gemeinschaft mit Gott ist – nicht sich selbst betrügt, so wie es in 1. Johannes 1,6 erwähnt wird – dann ist die Gewissheit, die in sein Herz kommt während er mit Gott Gemeinschaft hat, eine kostbare Sache. Es ist worüber Paulus in Römer 8,16 sprach – Der Geist selbst gibt Zeugnis, zusammen mit unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind.
e. Wir haben Freimütigkeit zu Gott: Wie kostbar ist die Zuversicht, die wir in Jesus Christus haben können. Es gibt so etwas wie eine falsche Zuversicht, ein Vertrauen auf sich selbst oder auf Illusionen; aber es gibt auch eine herrliche Zuversicht, die wir in Jesus haben können.
i. „Das Wort was mit Freimütigkeit übersetzt wird stand im antiken Griechenland für das am wertvollsten geachtete Recht eines Bürgers eines freien Staates, das Recht ‚seine Meinung auszudrücken‘ ungehindert durch Furcht oder Scham.“ (Barker, der Dodd zitiert)
4. (22) Gemeinschaft in Gottes Liebe bedeutet die Gewissheit des beantworteten Gebets.
Und was immer wir bitten, das empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und tun, was vor ihm wohlgefällig ist.
a. Was immer wir bitten: Die Person, welche in der Art Gehorsam und Liebe wandelt von der Johannes redet, wird erfahren wie ihre Gebete beantwortet werden. Das ist nicht, weil ihre Liebe und ihr Gehorsam das verdient hätten, worum sie bitten, sondern ihre Liebe und ihr Gehorsam kommt aus der Gemeinschaft – dem Schlüssel zum beantworteten Gebet.
i. Johannes scheint Jesu Gedanke aus Johannes 15,7 zu zitieren – Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten was ihr wollt, und es wird euch zuteilwerden.
b. Weil wir seine Gebote halten: Gottes Gebote zu halten ist wichtig für beantwortetes Gebet. Aber wir sollten eine Unterscheidung machen zwischen dem Gebet eines Menschen, der errettet ist und dem Schrei des Herzens, dass Gnade von Gott in Jesus sucht. Für den Sünder, der im Gebet zu Jesus kommt, Gnade sucht ist die einzige Voraussetzung Aufrichtigkeit des Herzens. Gott verlangt unseren Gehorsam nicht bevor er uns errettet.
i. Der Schlüssel zum Gebet ist in so enger Gemeinschaft mit Gott zu sein, dass wir um die Dinge bitten, die auf Seinem Herzen sind; wir folgen seinem Plan mit unseren Bitten und unserer Fürbitte.
ii. Der Geist wahren Gebets ist Dein Wille geschehe, nicht Mein Wille geschehe – wir wenden uns dem Gebet zu um in Aktion zu rufen was Gott ersehnt; selbst wenn man weiß, dass einige der Dinge, nach denen Gott sich sehnt uns direkt und persönlich zu Gute kommen.
c. Und tun was vor ihm wohlgefällig ist: Die Person, die in Gemeinschaft mit Gott lebt, wird die Dinge tun wollen, die vor ihm wohlgefällig sind. Wir sollten Herzen haben, die dem Herrn in allem was wir tun gefallen wollen.
i. Es ist ernüchternd auf unsere Leben zu schauen und zu sehen wie sehr wir uns selbst gefallen und wie sehr wir dem Herrn gefallen. Wir sollten nicht denken, dass dies Gegensätze sind; Gott wird verherrlicht wenn wir seine Güte und seine guten Dinge genießen. Doch wird das gottgefällige Leben stets einen besonderen Fokus darauf haben nur Gott zu gefallen, selbst wenn es uns im Moment nicht besonders gefällt.
5. (23-24) Das Gebot Jesu.
Und das ist sein Gebot, dass wir glauben an den Namen seines Sohnes Jesus Christus und einander lieben, nach dem Gebot, das er uns gegeben hat. Und wer seine Gebote hält, der bleibt in Ihm und Er in ihm; und daran erkennen wir, dass Er in uns bleibt: an dem Geist, den er uns gegeben hat.
a. Und das ist sein Gebot:Das Konzept von „seine Gebote halten“ im vorherigen Vers führte Johannes dazu darüber zu sprechen was speziell sein Gebot ist. Einfach, dass wir glauben an den Namen seines Sohnes Jesus Christus und einander lieben.
i. Hier bezieht sich Johannes nicht auf diese zwei Aspekte des Gehorsams als als zwei Gebote, sondern als ein Gebot. Grammatisch gesehen mag er formell nicht korrekt sein, aber geistlich gesehen ist er es. Als Jesus vom größten Gebot sprach: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken, fügte er ein weiteres hinzu und sagte: und das zweite ist ihm vergleichbar: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Matthäus 22,37-39) Es gibt zwei Gebote aber sie sind eindeutig vergleichbar.
b. Dass wir glauben an den Namen seines Sohnes Jesus: Erneut scheint Johannes Jesu Konzept aus Johannes 6,29 zitiert zu haben: Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat. Das erste Gebot und das größte Werk, das wir tun können ist es an Jesus zu glauben.
i. Das bedeutet nicht nur zu glauben, dass Jesus ist, sondern zu glauben, dass er bestimmte Dinge getan hat wie an einem Kreuz zu sterben. An den Namen Jesus zu glauben bedeutet, deinen Glauben auf Jesus zu setzen indem du ihm vertraust, dich auf ihn verlässt, und dich an Jesus festhältst. Es geht nicht um intellektuelles Wissen oder Verstehen, es geht um Vertrauen.
c. Und einander lieben: Das zweite Gebot ist auch ein Zitat von Jesu Konzept aus Johannes 15,12: Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, wie ich euch geliebt habe. Die Liebe der Brüder ist kein Option für manche Christen, es ist ein Gebot für alle.
d. Der bleibt in ihm: Diejenigen, die in Jesus bleiben, wissen, dass sie in Jesus bleiben wegen der Gegenwart und Gewissheit des Heiligen Geistes. Johannes hat das gleiche Konzept wie in Römer 8,16 (Der Geist selbst gibt Zeugnis mit unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind).
i. Römer 8,9 sagt uns dass jeder der zu Jesus gehört den Geist in sich hat; der innewohnende heilige Geist gibt Gewissheit. Du kannst nicht in Jesus bleiben und es nicht wissen, obwohl du von Zeit zu Zeit mit Zweifel angegriffen werden kannst.
ii. Derjenige, der nicht Gottes Gebote hält, hat nicht die Basis der Zuversicht, dass er in Jesus bleibt. Ebenso hat er nicht die Gewissheit der Gegenwart des heiligen Geistes in seinem Leben.
iii. Zu Wissen ob du diese Gewissheit wirklich hast, kann geistliche Unterscheidung benötigen und damit befasst sich Johannes im nächsten Vers. Aber Gott hat uns bereits eine andere Basis für Gewissheit gegeben: Zu sehen, ob wir einander lieben (1. Joh 3,19).
(c) 2019 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik – ewm@enduringword.com